Showdown Masters ist die neue Form des E-Sports in Virtual Reality (VR) und wird zum zweiten Mal von der Fusion Arena veranstaltet. Das innovative Turnier findet zwischen dem 14. und 26. Juni in Bern, Kreuzlingen und Zürich statt. Wir wollten bei einem kurzen Interview mehr über den neuartigen E-Sport erfahren.
Dass man beim VR-Game «Showdown», bei welchem sich jeweils zwei Teams duellieren, ins Schwitzen kommt, haben wir in unserem Testspiel am eigenen Leib erfahren. Da sich die Teams beim kompetitiven Shooter von TrueVRSystems nicht nur vollkommen frei, sondern auch kontinuierlich bewegen, kann das gängige Vorurteil, E-Sport sei kein Sport, offiziell verabschiedet werden. Gemäss Claudio, Head of E-Sports Pandally AG sei das Game zudem noch actionreicher, wenn man es wirklich, wie fürs Turnier vorgesehen, in 2er Teams spiele, statt wie wir 1 gegen 1.
Wir haben dem Experten bei unserem Besuch ein paar Fragen zu VR im E-Sport gestellt.
E-Sport ist ja derzeit recht im Trend. Wie sieht es denn mit VR E-Sport aus?
Ich bin seit fünf Jahren im E-Sports-Bereich tätig. Die Branche ist seit geraumer Zeit extrem am wachsen. Nicht nur die Anzahl junge Leute, die als Gamer nachziehen, auch die Professionalität ist massiv gestiegen.
Kann man denn davon leben?
In der Schweiz gibt es höchstens eine Hand voll Leute, die das können. Der Lebensstandart hier ist einfach zu hoch. Es gibt Spieler aus der Schweiz, die genau darum auswandern und in E-Sport Bootcamps oder Gamehouses im Ausland leben. Es ist schon schwierig damit genug Geld zu verdienen. Auch wir, als Veranstalter benötigen noch Unterstützung. Wir sind auf der Suche nach grossen Sponsoren, die uns helfen, Showdown Master bekannt zu machen. Ziel wäre, bereits im nächsten Jahr eine Serie von Grossturnieren anbieten zu können. Zuerst national und in einem zweiten Schritt dann auch international.
Was verspricht ihr euch von den grossen Sponsoren?
Die Visibilität wird einfach viel grösser. Wenn ein Name wie Red Bull mit uns zusammenarbeitet, kommt der Event automatisch auf einschlägige Plattformen wie Twitch, wo es die bestehende Community uns sehen wird.
Wir sehen VR E-Sport ganz klar als Nische. Wir sind völlig überzeugt, dass VR in wenigen Jahren den Durchbruch schafft. Das sieht man an diversen Indikatoren. Aber der nächste Schritt, daraus grössere E-Sport Events aufzubauen, braucht nochmals mehr Zeit. Wir schätzen, dass wir 3-5 Jahre für den Aufbau benötigen.
Was wäre dann das Ziel?
Die Leute solle sich um die Plätze reissen, sobald wir die Registration eröffnen.
Wie ist der Stand denn jetzt?
Im Moment müssen wir die Spieler hier in der Fusion Arena anwerben beziehungsweise direkt auf das Turnier ansprechen. Natürlich spielt auch Corona eine grosse Rolle. Die Leute sind nach wie vor zögerlich und wissen ja auch zum Teil gar nicht, dass wir schon seit eineinhalb Monaten wieder geöffnet haben.
Gibt es schon Teams, die fleissig am trainieren sind?
Ja. Es ist zwar alles wegen Corona etwas träge angelaufen, aber seit letzter Woche haben die Anmeldungen stark zugenommen. Wir haben derzeit (Stand Sonntag, 30.6) 26 Teams, die angemeldet sind. Die meisten kommen aus Zürich, aber auch Bern und Kreuzlingen haben Anmeldungen. Überraschenderweise wurden in Kreuzlingen bis anhin jedoch am meisten Trainings gebucht.
Wer bestimmt eigentlich, wer gegen wen spielt?
Das passiert ganz am Anfang komplett automatisch. Ich rühre das nachher nicht mehr an. So ist es für alle fair. Natürlich kann es mit dieser Methode sein, dass Teams, die sich kennen, gleich am Anfang gegeneinander spielen müssen, aber das ist dann halt pech. Wir sind noch nicht so weit, dass wir die besten Teams oder Vereine aussondieren und ein Seeding machen können. Derzeit geht es uns wirklich darum, die breite Masse fürs Spielen zu gewinnen. Aber in der Zukunft wäre ein Seeding dann sicherlich eine gute Option.