Mit Virtual Reality das Ersatzteillager aufräumen

Mit Virtual Reality das Ersatzteillager aufräumen

Virtual Reality öffnet neue Wege für die Instandhaltung von Pharmaanlagen und die Ersatzteilbeschaffung. CSL Behring und Bausch+Ströbel optimieren mittels VR und 3D-Modellen, das Ersatzteilmanagement in der Marburger Sterilabfüllung.

Ein Besprechungsraum mit einer grossen Leinwand, auf die dreidimensional eine Abfüllmaschine projiziert ist. Davor steht eine Gruppe junger Männer, 3D-Brillen vor den Augen, intensiv ins Gespräch vertieft. Konzentriert gehen sie Schritt für Schritt gemeinsam durch die Anlage, schauen sich Antriebswellen, Füllnadeln, Servomotoren und andere Teile an. Normalerweise ist das alles unter Edelstahl verborgen.

Heute hingegen haben Jan Bieker und seine Kollegen Patrick Elsässer und Daniel Siebert, Mitarbeiter des Pharmaunternehmens CSL Behring kein Problem, sich die unter der Abdeckung des Unterbaus liegende Technik, die Servomotoren, Antriebswellen und weitere Bauteile genau anzuschauen, die Türen zum sensiblen Abfüllbereich zu öffnen und das Füllsystem unter die Lupe zu nehmen.

Workshop im VR-Center

Die drei sind Teilnehmer eines Workshops, der beim Spezialmaschinenhersteller Bausch+Ströbel in Ilshofen stattfindet und der Hersteller, der auf der Leinwand abgebildeten Abfüll- und Verpackungslinie ist. In der Realität steht diese Maschine in einem Reinraum in Marburg und füllt hochwertige Therapeutika in Spritzen oder Vials.

Doch im ­Moment steht Daniel Siebert nicht im heimischen Reinraum, sondern im Virtual-Reality-Center von ­Bausch+Ströbel vor einer grossen Leinwand, auf der er die Anlage in Originalgrösse mittels einer 3D-Brille betrachten und mit speziellen Controllern auch bedienen kann. «So genau habe ich die Anlage noch nie gesehen», erklärt er begeistert.

Virtuell statt real

Der Workshop beim Anlagenhersteller soll helfen, Instandhaltung und Ersatzteilmanagement der vollautomatischen Abfüll- und Verschliessanlagen zu optimieren. Denn jede Stunde Stillstandszeit der Maschinen kostet das Unternehmen Geld. «Richtig teuer wird es, wenn wir es nicht schaffen, einen fertigen Wirkstoff in der vorgegebenen Zeit zu verarbeiten – und dadurch etwa eine Charge hochwertige Medizin verworfen werden muss, weil sie zu lange stand», erklärt Betriebsingenieur Jan Bieker. Er ist für die Verfügbarkeit und Produktivität der Anlagen in Marburg verantwortlich und weiss, dass im schlimmsten Fall so ein Schaden in die Millionen gehen kann.

Quelle: www.process.vogel.de

 

 

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