Phantasialand eröffnet neue VR-Achterbahn Crazy Bats

Das Phantasialand hat, wie angekündigt, an diesem Dienstag seine neue Virtual-Reality-Achterbahn “Crazy Bats” eröffnet. Dort begleiten Fledermäuse die Fahrt durch ein Schloss.

Es geht ganz schnell: Kaum haben die Besucher ihre Virtual-Reality-Brillen aufgesetzt, verschwindet die reale Welt um sie herum. Ab sofort sind drei kleine Fledermäuse die Protagonisten in ihrer virtuellen Welt. Animationsfilm trifft auf längste Dunkelachterbahn der Welt – so lautet das Motto in der neuesten Phantasialand-Attraktion „Crazy Bats“, die seit diesem Dienstag geöffnet hat. Auf der Strecke der ehemaligen Achterbahn “Temple of the Nighthawk” erleben die Gäste nun ein lustiges, mehr als vierminütiges Abenteuer mit drei verrückten Fledermäusen (Bats) in der Hauptrolle.

Bereits am Montagabend durften sich Mitarbeiter des Brühler Freizeitparks ein erstes Bild von der neuen Attraktion machen. „Die Fahrt hat meine Erwartungen übertroffen. Das war echt super“, lobte Léon nach der Fahrt. Auch seine Kollegin Lena war beeindruckt: „Das Bild ist sehr gut auf die Strecke abgestimmt. Und die Thematisierung mit den Fledermäusen ist sehr schön.“

Milliarden von Pixelpunkten

Für die Umsetzung von “Crazy Bats” hat das Phantasialand zwei Partner mit an Bord geholt: das Animationsstudio Ambient Entertainment und das Unternehmen VR Coaster. „Im Phantasialand haben wir Virtual Reality (VR) auf das nächste Level gehoben“, sagt Bernd Bohnert von Ambient Entertainment und meint vor allem die scharfe Bildqualität und die besondere Tiefendarstellung. Dafür sorgen eine Milliarde Bildpunkte (Pixel) pro Sekunde. Zum Vergleich: ein normaler Animationsfilm im Kino hat pro Sekunde rund 170 Millionen Pixel. Jede der drei Fledermäuse im Film hat etwa zwei Millionen Haare, die ein Mitarbeiter am Computer erstellen und entsprechend „frisieren“ musste. Die Animation ist so komplex, dass ein Mitarbeiter pro Woche im Schnitt nur sieben bis acht Sekunden Film bearbeiten konnte.

The Story

In der Geschichte bewohnen die “Crazy Bats” ein Schloss mit langen Fluren und prunkvollen Sälen. Wenn die Fahrgäste das Gemäuer betreten, beginnt unter den Tierchen ein Kampf um ihre Gunst – doch dabei geht einiges schief. Statt die Besucher mit einer magischen Eisflocke zu beschenken, bescheren sie dem Schloss eine grosse Eiszeit. Und die Fahrgäste rasen eingefroren in einem grossen Eisblock durch und um das ganze Schloss – immer begleitet von dem Trio. Mal werden die Besucher dabei an einem Kronleuchter entlang geschleudert oder sie fahren rückwärts – zumindest denken sie das, denn eigentlich fährt die Achterbahn natürlich nur vorwärts. Schliesslich blicken die Fahrgäste sogar in ihr eigenes animiertes Spiegelbild, könnte man meinen; denn die Fledermaus im Spiegel dreht ihren Kopf eben spiegelbildlich zu den Bewegungen des Gastes.

“Man vergisst, dass man in einer Achterbahn sitzt. Die Weite, die man erlebt, ist toll”, fand dann auch René, der als Brillenträger keine Probleme hatte, nach einer Fahrt auf dem nach Parkangaben längsten VR-Coaster der Welt. Der Phantasialand-Mitarbeiter zog die VR-Brille, die den Gästen kurz vor dem Bahnhof übergeben, nach der Fahrt auf einem Förderband abgelegt und dann zur Reinigung gebracht wird, einfach über die eigene. Die VR-Brille kann dabei mit einem Drehverschluss  auf der Rückseite ganz einfach auf dem Kopf festgestellt werden.

Das System besteht im Wesentlichen aus zwei Komponenten: einem vollautomatischen Erfassungssystem und VR-Brillen der neuesten Generation. „Speziallinsen sorgen dafür, dass die Schärfe des Bildes immer automatisch gegeben ist, sobald der Fahrgast die Brille aufgesetzt hat“ erklärte Thomas Wagner, Geschäftsführer von VR Coaster und Professor für „Virtual Design“ an der Hochschule Kaiserslautern dem GA. Und weiter: „Sobald die Fahrgäste die Brillen aufgesetzt haben, werden diese von einem automatischen Trackingsystem durch Videokameras erfasst und ausgerichtet. Dabei wird die Blickrichtung der Fahrgäste mit dem Bild der VR-Brille synchronisiert.“ Dieses Prozedere, das in anderen Parks manuell erfolgen müsse und erhebliche Zeit in Anspruch nehme, laufe im Phantasialand im Hintergrund ab. Weitere Besonderheit: Es gibt drei Varianten des Films: für die Fahrgäste vorne, in der Mitte und hinten im Zug. „Denn je nach Sitzplatz, ist das Erlebnis in einer Achterbahn ganz unterschiedlich“, so Wagner weiter.

Quelle: Fantasialand / Youtube / General Anzeiger

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