Virtuelle Welten im Bourbaki Panorama

Die Hochschule Luzern lässt zusammen mit dem Museum Bourbaki Panorama in der Ausstellung «Panorama Digital» ab 18. November analoge und digitale virtuelle Welten aufeinandertreffen. Gezeigt wird unter anderem ein 360°-Film, den die Hochschule und das Schweizer Fernsehen SRF als Teil eines gemeinsamen Forschungsprojekts produziert haben.

Immersion ist das Zauberwort der digitalen Medienbranche: 360°-Filme und verwandte Formate sollen dem Publikum das Gefühl geben, buchstäblich in die virtuelle Welt einzutauchen. «Viele Menschen empfinden das immersive Potenzial dieser Technologien als völlig neuartig. Dabei greifen sie oft nur auf alte Ideen zurück und erweitern diese mit digitalen Mitteln», sagt Yasemen Büyükberber vom Departement Design & Kunst der Hochschule Luzern.

Diese These kann in der Ausstellung «Panorama Digital – Von der Malerei zur virtuellen Realität» im Museum Bourbaki Panorama überprüft werden. Hier treffen Visual Narrative analoge und digitale virtuelle Welten aufeinander: Ab dem 18. November beherbergt das titelgebende Panorama im Herzen Luzerns 360°-Filme und weitere visuelle Arbeiten von Design & Kunst. Das Museum möchte mit solchen Kooperationen künftig vermehrt Bezüge zu zeitgenössischen, digitalen Erzählformen schaffen.

Das Panorama kann als Vorläufer des 360°-Films

Das Bourbaki Panorama war das modernste Medium seiner Zeit: Edouard Castres’ riesiges Rundbild von 1881, das die Flucht französischer Truppen in die Schweiz zeigt, vermittelte dem Publikum das Gefühl, Geschichte mitzuerleben. «Das Panorama kann als Vorläufer des 360°-Films betrachtet werden», erläutert Irène Cramm, Leiterin des Museums Bourbaki Panorama. «Man kreierte damit eine Art virtuelle Realität, indem man das gemalte Rundbild mit räumlichen Elementen wie lebensgrossen Soldaten-Figuren, dem sogenannten faux terrain, kombinierte.»

Gemeinsam mit SRF 360°-Filme erforschen

Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung erhalten nicht nur Einblicke in verschiedene Formen virtueller Realitäten; mittels Virtual-Reality-Brillen oder Smartphones können sie einige der Exponate auch selbst testen – beispielsweise «Täglicher Kampf um Menschenleben – 360°-Video aus dem Schockraum». Der Kurzfilm von Christophe Merkle, Absolvent des Master-Studiengangs Film, ist Teil eines von der Kommission für Technologie und Innovation des Bundes geförderten Projekts. Darin erforschen die Hochschule Luzern und das Schweizer Fernsehen SRF gemeinsam, wie Filmschaffende das junge Medium einsetzen können, um Geschichten zu erzählen.

Das Forschungsteam von Design & Kunst wird in den nächsten anderthalb Jahren deshalb mit SRF ein Nachschlagewerk für entsprechende Film-Produktionen kreieren. Dieses soll die Basis für ein 360°-Film-Wiki mit internationaler Ausstrahlung bilden. Ziel ist, dem Schweizer Fernsehen ein Fundament für das Medium zu liefern, während die Forschenden der Hochschule Luzern ihre Erkenntnisse fortlaufend in der Praxis überprüfen können.

Wie verändert die Digitalisierung die Medienwelt?

Im Rahmen des 140-Jahr-Jubiläums des Departements Design & Kunst organisiert die Forschungsgruppe Visual Narrative zudem die Fachtagung «Display, Disruption, Disorder: Neue Formate, Akteure und Orte des Films». Am 17. und 18. November diskutieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Departements-Standort Viscosistadt den Einfluss der Digitalisierung auf Medienproduktion und -konsum. Die Schwerpunkte der Fachtagung liegen auf dem 360°-Film und der sogenannten Augmented Reality (erweiterte Realität), in der Informationen über die Umgebung direkt auf Smartphones oder Tablets eingespielt werden.

Quelle: hsl

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