Verlauf von Filmen selber steuern können

Der interaktive VR-Kurzfilm Broken Night macht es vor. Zuschauer können mit ihren Augen den Verlauf der Handlung ohne Unterbrechung beeinflussen. Die Produzenten möchten damit einen neuen Level des Filme-Konsumierens erreichen.

Im 360° Live Action-Kurzfilm Broken Night wird eine traumatisierte Frau von einem Kommissar verhört. Zuvor hatte sie mit ihrem Ehemann einen Einbrecher in ihrem Haus auf frischer Tat ertappt. An bestimmten Punkten ihrer Schilderung erscheinen im Sichtfeld der Zuschauer zwei mögliche Folgeszenen mit verschiedenen Handlungskonsequenzen. Aus diesen wählt der Zuschauer mit einer Kopfbewegung bzw. mit seinem Blick eine aus und beeinflusst auf diese Weise die Erinnerung der Ehefrau, die Dialoge und somit den Verlauf des Films.

Mehr Involvierung und mehr Emotionen

Die Entscheidungen spiegeln ihre konfuse Erinnerung wieder und zeigen, dass sie das traumatische Ereignis nicht widerspruchsfrei wiedergeben kann. Während dieser Entscheidungen erfahren die Zuschauer gemäss dem Drehbuchautor Alex Black die gleiche emotionale Verwirrung wie die Charakteren.

Der interaktive Kurzfilm mit den Hollywood-Schauspielern Emily Mortimer und Alessandro Nivola feierte seine Premiere auf dem New Yorker Tribeca Film Festival im April. Die europäische Filmpremiere fand während der internationalen Filmfestspiele von Cannes statt.

Videospiel und Hollywood-Film in Einem

Hinter dem innovativen acht-minütige VR-Drama steckt das Medien- und Technologieunternehmen Eko, das Programme für interaktives Video-Entertainment entwickelt. Eko verpricht Live-Action-Videos, die genauso wie Videospiele dynamisches Feedback geben, den Zuschauer gleichzeitig aber auch wie ein Hollywood-Film emotional ansprechen.

Aktiver Teilnehmer statt passiver Konsument

Künstler und Filmautoren beginnen gerade erst, die aufregende neue Welt der Virtual Reality zu erkunden. Die passiven Konsumenten sollen immer mehr zum aktiv handelnden Beteiligten der Geschichte werden.

Die Konsumtenten können auf vielfältige Weise den Verlauf der Handlung beeinflussen, unter anderem durch Klicken, Wischen, Spracherkennung, Augen-Tracking oder VR-Controller. Es ist also mehr als nur den Kopf 360° bewegen und heisst darum auch Live-Action VR. Selbst die Geo-Position und die Kaufhistorie des Zuschauers können sich auf die Videos auswirken.

Wann der interaktive VR-Kurzfilm Broken Night übrigens der Allgemeinheit zugänglich gemacht wird, ist noch nicht bekannt.

Quelle: VR World / Broken Night VR

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