Hybride Tagesklinik in Basel therapiert mit VR

Hybride Tagesklinik in Basel therapiert mit VR

Im Februar eröffnet die Klinik Sonnenhalde in Basel eine so genannte «hybride» Tagesklinik. Vor allem junge Erwachsene, die psychisch erkrankt sind, sollen sie künftig nutzen. Therapiert wird unter anderem auch mit Virtual Reality.

Basel will von der «Rundumbetreuung» wegkommen, da diese besonders teurer ist. In Zahlen: Ein Behandlungstag in einer stationären Klinik kostet 700 Franken. In einer Tagesklinik kostet er nur die Hälfte – weil die Übernachtungskosten wegfallen. In Zukunft wollen die beiden Basel die Leistungsaufträge an jene Psychiatrien und Kliniken vergeben, die bereit sind, effizienter zu arbeiten, das heisst Tagesaufenthalte, Heimtherapien und digitale Therapien anbieten.
Die Klinik Sonnenhalde geht entsprechend neue Wege. So verbringen die Patienten nur jeden zweiten Tag in der Klinik und üben das Erlernte am Folgetag im Alltag. Die atienten werden damit weniger aus ihrem sozialen Umfeld herausgerissen. Wenn die Patienten nicht in der Klinik sind, können sie Videogespräche mit ihren Therapeuten führen und Therapie-Tools auf ihren Tablets nutzen. Das Ziel ist, dass die Patienten zunehmend mehr Zeit ausserhalb der Tagesklinik verbringen können. Was letztlich auch die Kosten senken soll.
Auch wird mit Virtual Reality gearbeitet.

VR Experience Lab in der Tagesklinik

Am Hauptsitz der psychiatrischen Klinik in Riehen wurden die VR Brillen bereits in der Vergangenheit eingesetzt, um Phobien zu therapieren, wie etwa Höhenangst, Platzangst, Soziophobien oder Spinnenangst. In der «Hybrid-Tagesklinik» werden im «VR Experience Lab» neben etablierten VR Angeboten in Kooperation mit spezialisierten Firmen spezifische VR Module für junge Erwachsene sowie transdiagnostische Expositionsmodule entwickelt.

Schwierige Finanzierung digitaler Angebote

Erich Seifritz, Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Angst und Depression (SGAD) und Vorstands des Berufsverbands für Psychiaterinnen und Psychotherapeuten (SGGP) meinte in einer Befragung im letzten Jahr , dass die fehlende Tarifierung für digitale Angebote ein Mangel in der Schweiz seien. Deutschland wäre hier schon viel weiter. Falls das Modell der Sonnenhalde erfolgreich ist, habe dieses Projekt vielleicht jedoch Modellcharakter.
Quelle: Medinside / Sonnenhalde
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