Eine dreiteilige Serie Making The Soloist VR wirft einen Blick hinter die Kulissen eines waghalsigen Kletterfilms, der exklusiv für VR Headsets gedreht wurde. Das Fazit: Man kann nicht nur Bergsteiger oder Kameramann sein – um einen Film wie diesen zu drehen, muss man alles machen.
Alex Honnolds Finger sind in einem kleinen Riss im Granit der italienischen Bergkette Tre Cime di Lavaredo eingeklemmt. Sein grosser Zeh steht auf einem winzig kleinen Felsnoppen. Unter ihm trennen ihn noch viele Meter vom Talboden. Natürlich trägt er weder Gurt noch Seil, wie es für ihn typisch ist. An seiner Seite befindet sich eine schwer aussehende schwarze Kamera auf einem Stock, die mit verschiedenen Objektiven ausgestattet ist und scheinbar in fast jede Richtung zeigt.
Jon Griffith Film, der dieses waghalsige Unterfangen einfängt, bringt den Zuschauer ganz nah an das Geschehen heran und veranschaulicht, wie es sich anfühlt, mit einigen der besten Kletterer der Welt eine Klippe oder einen Berg zu erklimmen. Natürlich geht das nicht in 2D. Für The Soloist VR benötigen Zuschauer ein Meta Quest VR Headset, denn der Film wurde in 360 Grad Virtual Reality gefilmt.
Komplex und gefährlich
Honnolds gewagter Stil ist nicht das einzige Risiko, das hier eingegangen wird. Die Verwendung einer 360 Grad Kamera stellt eine grosse Herausforderung dar und macht die Dreharbeiten noch komplexer, vor alle, wenn man a der Seite einer massiven senkrechten Wand hängt.
Aufgrund des beispiellosen Charakters dieses Films mussten Griffith und seine Crew neue Ausrüstungsgegenstände erfinden und ein spezielles Rigging bauen, um die 5,5 kg schwere VR Kamera während der Dreharbeiten handhaben zu können.
Da Dreharbeiten in den Bergen unkontrollierbare Umstände bedeuten, drehte sich alles um die Fähigkeit der Crew, sich in komplexen und oft gefährlichen Situationen zurechtzufinden. Während sie die Stars der Kletterwelt dokumentieren, musste das Team selbst über ein hohes Mass an Bergkenntnissen verfügen und eine Support-Crew zusammenstellen, die mit Honnold mithalten kann.
Schweizer Profibergsteiger mit dabei
Regisseur Renan Ozturk war für die künstlerische Vision dieser Serie hinter den Kulissen verantwortlich, und Nico Hojac, ein professioneller Bergsteiger, half dem Team bei der Navigation im Hochgebirge. Ozturk arbeitet daran, grossartige Bilder zu machen – sowohl auf Film als auch auf Fotos, während Hojacs Hauptaufgabe darin besteht, die Kameras zu montieren und das Team in Sicherheit zu bringen.
«Es ist viel sicherer, ein kleines Team zu haben», sagt Ozturk. «Deshalb ist es so hilfreich, Leute dabei zu haben, die mehrere Aufgaben übernehmen können, so wie Nico – Drehen, Takeln und Klettern.»
Der in Bern geborene ehemalige Eishockeyspieler ist in allen Arten von Gebirgen zu Hause – sei es beim Sportklettern an senkrechten Wänden oder beim Griff zu Steigeisen und Eispickel im Hochgebirge, um Geschwindigkeitsrekorde auf Gipfeln wie dem Eiger aufzustellen. Das machte ihn zum perfekten Allrounder, um die Crew in die Berge zu begleiten. «Ich bin ein ziemlich guter Allrounder im alpinen Gelände, fit und schnell, ein guter Sportkletterer», sagt Nico. Was wirklich wichtig war, war, mit Honnolds Geschwindigkeit am Fels mitzuhalten. Nur wenige können das von sich behaupten, aber Nico Hojac kann es mit Stolz sagen: «Ich bremse ihn nicht aus!»
In den drei Episoden von Making The Soloist: VR bekommen Zuschauer einen hautnahen Einblick in all die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert waren: Wetter, Zeitplanung, Logistik, Planung. Man erlebt hautnah, was die Leute, die den Film gedreht haben durchgemacht haben, um ihn in die VR zu bringen.
Das Video könnt Ihr hier sehen: https://www.redbull.com/int-en/making-of-the-soloist-vr
Quelle: Redbull