Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit erhält die interaktive Beratungsplattform Lusee eine eigene Firma. Das Startup wird die Technologie für neuartige User Experience für Beratungen im Finanzsektor und in anderen Branchen entwickeln und vertreiben.
In den vergangenen fünf Jahren haben Fachleute der Universität Zürich, der Fachhochschule Nordwestschweiz und der Hypothekarbank Lenzburg unter der Bezeichnung «Livepaper» eine neuartige Interaktionsplattform für Beratungssituationen entwickelt. Nach einer ersten erfolgreichen Anwendung im Bankbereich hat die Hypothekarbank Lenzburg über ihre Tochtergesellschaft HBL Finanz AG nun die Lusee AG gegründet.
«Mit einer einzigartigen Mixed-Reality-Lösung, die verschiedene Technologien zu einem neuen Kundenerlebnis verschmilzt, schafft Lusee für Beratungssituationen in verschiedenen Bereichen inhaltlichen Mehrwert. Das Kundenerlebnis wird intensiviert und die Beratung durchgängig digitalisiert», sagt Andreas Kunzmann, CEO der Lusee AG und Verwaltungsrat der Hypothekarbank Lenzburg.
Vorteile der realen und digitalen Welt
Die Technologie von Lusee besteht aus verschiedenen Hardware-Komponenten wie einem Personal Computer, einem hochauflösenden Beamer und verschiedenen Sensoren für das sogenannte Motion Tracking inklusive Handschrifterkennung. Über verschiedene Interaktionselemente (Tokens) kann der Berater mit dem System interagieren und so auf den Kunden abgestimmte Inhalte auf verschiedene Medien wie auf eine Tischplatte oder auf ein Blatt Papier über den Beamer projizieren lassen.
Denkbar sind verschiedene Endnutzer-Anwendungen. Lusee liefert dazu das Software-Framework. Im Fall der Hypothekarbank Lenzburg ist eine App für die Hypothekarkreditberatung im Einsatz. Andere Apps von Drittentwicklern für ganz unterschiedliche Services lassen sich ebenfalls in das Lusee-Framework integrieren.
Wow-Effekt im richtigen Moment
«Durch die Verwendung verschiedener Medien können die Kunden komplexe Themen schneller und besser verstehen und die Ergebnisse länger im Gedächtnis behalten», sagt Mehmet Kilic, der als UX-Experte bei der Hypothekarbank Lenzburg das Lusee-Projekt begleitet. Der Berater könne seinen persönlichen Beratungsstil beibehalten und an die individuellen Kundenbedürfnisse anpassen.
«Lusee kann in den verschiedensten Branchen in vielen Beratungssituationen eingesetzt werden», sagt Ulrike Schock, operative Chefin (COO) der Lusee AG. Vorstellbar seien sowohl kollaborative Beratungssituationen wie auch Self-Service-Anwendungen. Ein längerfristiges Ziel sei es, dass Lusee neben Banken auch von anderen Dienstleistern genutzt werde, die sich mit Prozessen zur Eingabe von Kundeninformationen beschäftigen und bei denen zwischenmenschliche Interaktion unumgänglich ist.
«Bei Lusee steht immer der Mensch im Mittelpunkt. Die Technologie tritt in den Hintergrund, sie ist ein unsichtbarer Helfer und bringt im richtigen Moment den entscheidenden Wow-Effekt», sagt Schock. Kunden würden heute eine individuelle Beratung und engagierte, persönliche Erfahrungen erwarten. «Lusee bringt die Vorteile einer digitalen Technologie und einer zwischenmenschlichen Interaktion zusammen und schafft so eine neue Erlebniswelt», sagt Schock.
Quelle: moneycab