Luzern kantonalbank Metaverse

Luzerner Kantonalbank schickt Kundinnen ins Metaverse

Die Luzerner Kantonalbank hat als eine der ersten Schweizer Banken Kunden in die digitale Welt des Metaverse geschickt.

Immer mehr Schweizer Firmen getrauen sich ins Metaverse. Nun wagte auch die Luzerner Kantonalbank die ersten Schritte. 14 ausgewählte Kundinnen dienten im November in einem Konferenzraum der Luzerner Kantonalbank dazu als Versuchskaninchen. Sie erlebten mittels VR Brillen einem Vortrag im Metaverse zum Thema Vorsorge.

Forschung mit Kunden

Hinter dem Anlass steckt das Institut für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) der Hochschule Luzern (HSLU). Das IFZ wollte herausfinden, ob und wie Banken das Metaverse bereits heute für Kundenevents oder Beratungsaktivitäten einsetzen können, schreibt Co-Leiter Andreas Dietrich in einem Blogartikel.

Da nur wenige mit der Technologie vertraut sind, musste das Event an einem gemeinsamen Ort stattfinden. Zur Betreuung der Kundinnen beim Umgang mit den Brillen. Wegen der hohen Bandbreite, die für die Nutzung des Metaverse nötig ist, musste die Teilnehmerzahl auf 14 beschränkt werden.

Kunden bevorzugen physische Beratung

Technisch habe das Event einwandfrei funktioniert, schreibt Daniel von Arx, Mediensprecher der Luzerner Kantonalbank, auf Anfrage von zentralplus. Auch das Feedback der Kundinnen sei positiv. Gewisse Beratungssituationen wünschen sich die Befragten jedoch weiter analog.

 

Der virtuelle Avatar kann die persönliche Beratung nicht ersetzen, so der Tenor. «Aus den Reaktionen lässt sich schliessen, dass Kundinnen und Kunden aktuell eher noch den persönlichen Kontakt oder Videoberatung bevorzugen», sagt Daniel von Arx.

Andreas Dietrich von der HSLU erinnert sich an eine «interessante und gute Erfahrung». Die Stimme des Referenten sei stets von der «richtigen Seite gekommen» und Geschwätz mit den virtuellen Nachbarn habe es nicht gegeben. Die Kundinnen hätten allerdings bemerkt, dass der knapp 60-minütige Aufenthalt anstrengender war als ein herkömmliches Meeting.

LUKB legt Metaverse auf Eis – vorerst

«Die LUKB hat momentan keinen weiteren Metaverse-Anlass geplant», schreibt Daniel von Arx. Bei dem durchgeführten Anlass sei es darum gegangen, sich selbst ein Bild über die Entwicklungen zu machen. Die heutigen VR-Brillen seien noch «klobig» und zu teuer. Zudem habe der Test-Anlass gezeigt, dass die Technik ihre Tücken hat.

Weiteres Ergebnis des Experiments: «Inhalte können nicht 1:1 aus der realen Welt in die virtuelle Welt übertragen werden», ergänzt der Mediensprecher. Um das Potenzial von Metaverse auszuschöpfen, müsste die LUKB die Inhalte neu konzipieren und gestalten.

 

Wegen diesem Mehraufwand lassen sich durch einen Metaverse-Auftritt derzeit noch keine Kosten sparen. Zukünftig könnte das anders ein. «Je mehr Leute sich im Metaverse bewegen, desto grösser wird die Reichweite sein, um Kunden oder potenzielle Kunden zu erreichen», prognostiziert von Arx. Für die Luzerner Kantonalbank, sehe er allerdings «keine Trendwende durch das Metaverse».

Quelle: Zentralplus

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