Operationsroboter mit VR verbessern

Operationsroboter mit VR verbessern

Chefarzt Svetozar Subotic hilft in einer Basler Studie, den Operationsroboter Da Vinci mit Virtual Reality weiterzuentwickeln.

Seine Hände zittern nicht, als er mit der bloss fünf Millimeter grossen Schere die Verwachsungen löst, welche die Prostata des Patienten umgeben. Zu ihr vorzudringen, ist das Ziel, denn die Drüse muss raus. Ein bösartiger Tumor hat sich eingenistet. «Das Vorspiel ist normalerweise ja eher etwas Schönes, doch nicht hier», sagt Svetozar Subotic trocken, während er die Harnröhre freilegt und den Samenleiter abklemmt. Bei einer Operation am offenen Bauch hätte der Chirurg schon längst blutige Hände.

Im OP-Saal des Kantonsspitals Baselland (KSBL) in Liestal sind Subotics Handschuhe an diesem Montag aber auch nach zwei Stunden noch unbefleckt. Der Chefarzt der Urologie steuert den Operationsroboter Da Vinci – und er liebt es. Etwas dreckiger sind bloss die Hände des Assistenzarztes, der direkt am Patienten sitzt und durch eine Röhre mit verschiedenen Greifern jeweils winzige Titan- oder Plastikklemmen anbringt, um Blutungen zu verhindern.

Basler Studie will Da Vinci mit Augmented Reality verbessern

Bei Subotic steht moderne Technik weit vorne: «Ich interessiere mich sehr für Virtual Reality.» Es war daher für ihn keine Frage, sich an einer Studie des USB zu beteiligen: Aurora heisst sie und hat sich zum Ziel gesetzt, die Arbeit von Chirurgen und Pathologen zu erleichtern – dank eines präzisen virtuellen und ausgedruckten 3D-Modells der Prostata des jeweiligen Patienten. Genau ein solches Modell hält Subotic auch an diesem Montag immer wieder in den Händen. Darauf wurde der vom Tumor befallene Bereich markiert. Am Ende der mehrstündigen OP färbt Subotic die echte, entfernte Prostata an derselben Stelle. «So kann die Pathologie viel schneller das richtige, erkrankte Gewebe untersuchen.»

Und bereits befindet sich das nächste Upgrade in der Entwicklung: Die Studie arbeitet daran, das 3D-Prostatamodell als eine Art Hologramm auf den Bildschirm des Da Vinci Roboters zu projizieren, also direkt über das echte Organ zu legen, sodass sich der Chirurg besser orientieren kann.

Quelle: bzbasel

 

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