Naturdokus mit VR erleben

Wissenschaftlich bestätigt: Naturdokus helfen gegen Langeweile

Wer keinen direkten Zugang zur Natur hat – sei es, weil er pflegebedürftig ist oder etwa wegen Corona in der Quarantäne sitzt –, dem können Naturfilme helfen, die Langeweile zu reduzieren. Können Menschen zudem VR nutzen, zeigen sich noch mehr Vorteile.  Zu diesem Schluss kommt ein Forscherteam aus England.

Die zweite Corona-Welle hat die Welt mit Wucht überrollt. Jetzt heisst es für einige wieder: ganz oder vermehrt zu Hause bleiben. Bei vielen kommen dabei das Fernsehen oder der Streamingdienst zum Einsatz. Am besten wählt man dabei, etwas fürs Gemüt. Und was gibt es da Schöneres als Naturdokumentationen?

Dass sich diese tatsächlich positiv auf die Psyche auswirken, schreibt nun ein Forscherteam von der englischen Universität Exeter im «Journal of Environmental Psychology». Probanden, denen zuvor ein langweiliger Film gezeigt wurde, fühlten sich nach fünf Minuten Korallendoku wieder wesentlich besser als zuvor.

BBC-Team hilft mit

Unterstützung bei der Studie bekamen die Forscher vom BBC-Team von «Blue Planet II». Dieses stellte bislang unveröffentlichte Aufnahmen aus «Blue Planet II» zur Verfügung. Gezeigt wurde eine fünfminütige Sequenz in einem Korallenriff mit farbigen Fischen und einer Schildkröte, entweder im normalen TV-Format, als Virtual Reality oder als interaktive Virtual Reality. Das BBC-Team stellte sicher, dass das audiovisuelle Erlebnis in allen drei Settings möglichst ähnlich war.

VR verbindet mit der Natur

Das Ergebnis: Während alle drei Settings die Langeweile zu vertreiben mochten, führte die interaktive virtuelle Realität zudem zu gesteigerten Gefühlen der Naturverbundenheit und einem Gefühl des Präsentseins in der Natur. Die Studienautoren um Doktorandin Nicola Yeo zeigten sich überrascht darüber, wie effektiv alleine das Fernsehschauen schon war, um die Langeweile zu vertreiben.

«Mit unserer Laborstudie wollten wir herausfinden, ob verschiedene virtuelle Formen der Natur Langeweile reduzieren können», schreiben Yeo und Kollegen. «Langeweile ist eine weitverbreitete negative Emotion, die auch mit schlechter Gesundheit und vermindertem Wohlbefinden einhergeht – besonders bei Menschen, die ihre Situation nicht ändern können, zum Beispiel, weil sie pflegebedürftig sind.» Als nächstes plant Yeo deshalb eine Studie mit Menschen in Pflege, um herauszufinden, ob sich die Resultate aus dem Labor bei ihnen bestätigen.

Gerade den Leuten, die in der Quarantäne zu Hause eingesperrt sind und eben Pflegebedürftigen, die man in den Heimen zum Teil einsperrt, sollte der Bundesrat doch eine VR-Brille schenken. Das wäre doch mal etwas! Denn raus gehen in die Natur, fehlt bestimmt ganz vielen.

Quelle: tierwelt

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