Die Frauenfelder Illustratorin Rina Jost hat die erste lebendige Briefmarke der Schweiz gestaltet. Anlass ist das 125-Jahre Jubiläum der Nationalbibliothek in Bern.
Die Schweiz ist ihr Thema: Die Nationalbibliothek in Bern sammelt Texte, Bilder und Töne zu unserem Land. Darunter sind analoge und digitale Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, Webseiten, Plakate und Ansichtskarten zu verstehen. Teil der Bibliothek ist auch das Schweizerische Literaturarchiv, welches Manuskripte, Briefe und Fotografien von fast 300 Schweizer Autorinnen und Autoren betreut. Inzwischen beherbergen wir mehr als 5 Millionen Dokumente.
Wenn man einen echten Prestigeauftrag erhält, dann schadet etwas Innovation kaum: Die selbstständige Illustratorin Rina Jost mit Jahrgang 1987 durfte die Sondermarke zum 125-Jahre Jubiläum der Nationalbibliothek in Bern gestalten. Die Marke ist die schweizweit erste animierte Frankatur. Mit der kostenlosen Post-App und AR werden die 28 auf 33 Millimeter digital lebendig.
Schnittstelle analog und digital führt zu AR
Die Schnittstelle zwischen analog und digital werde immer wichtiger, meint Jost. Dieser Spagat gab der Frauenfelderin den Anstoss für die Augmented-Reality-Marke. Sie arbeitet schon länger mit solchen Anwendungen. «Aber es muss inhaltlich passen» wird sie zitiert.
So taucht auf der Frankatur eine Frau in Badekleidung und mit Taucherbrille in die mit Wissen geflutete Bibliothek ab, und liest in einem Buch. Auf einem Tischli hat es Kopfhörer, darunter befindet sich ein Laptop. Scannt man mit der Post-App die Marke, spaziert ein Krebs durchs Bild, und die Frau blättert im Buch. Den technischen Hintergrund bildet eine GIF-Datei, also ein Loop aus 44 Einzelbildern, der dreieinhalb Sekunden dauert.
«Ich habe grosse Freude am Ergebnis», sagt Jost. Obschon sie zu Beginn noch mit einzelnen Vorgaben zu kämpfen gehabt habe. «Eine Herausforderung war, einen Schriftzug dreisprachig und in lesbarer Grösse zu integrieren.»
Dem bunten Markensujet folgten aus Josts Hand auch der Ersttagsstempel und das Ersttagscouvert. Die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Post sei angenehm und professionell verlaufen. Dieser Auftrag ist nun abgeschlossen.
Quelle: Tablatt / Schweizer Nationalbibliothek / Youtube