Hands-on: Stormland

Hands-on: Stormland

In der Alienwelt von «Stormland» schlüpft ihr in die Rolle eines friedlichen Roboters. Eines Tages werden eure Systeme hochgefahren und ihr befindet euch auf einem verlassenen Androiden-Planeten. Vesper, wie ihr namentlich genannt werdet, muss herausfinden, was in dem Basislager der ehemaligen Roboterkolonie geschehen ist. Schon bald trefft ihr auf Artsgenossen, die auf dem idyllischen Planeten überlebt haben. Stormland ist eigentlich ein Inselgebilde, das über mehrere Wolken verstreut ist. Dank der übernatürlichen Kräfte könnt ihr auch blitzschnell in der Stratosphere auf den Wolkengebilden voranpirschen. Es dauert aber nicht lange, bis ihr auf feindliche Androiden trefft. Warum diese das Sturmland belagern und schon eine eigene Alienbasis errichtet haben, werdet ihr erst nach und nach herausfinden.

Hands-on: Stormland

Sehr geschmeidige Fortbewegung mit vielen Elementen

«Stormland» kann im Sitzen oder Stehen gespielt werden. Wir haben jedoch für uns die beste Erfahrung im Stehen ausgemacht. Wer noch nicht so viele VR-Titel gespielt hat, mag vielleicht anfangs von der nahezu grenzenlosen Bewegungsfreiheit ein wenig überfordert sein, aber die Fortbewegungsmechanik fühlt sich unglaublich natürlich und flüssig an. Ihr steuert mit dem linken Stick der Oculus Touch Controller und könnt rechts euren Blickwinkel in angenehmen Radianten ändern. Einen Teleportationsmodus gibt es nicht. Dieser würde wohl auch die konfrontative Action zu sehr stören. Es kommt noch besser: Greifen, Klettern, Schiessen und Schweben ist ebenfalls möglich. Bei letzteren Manövern fühlt es sich sehr gut an, wie ihr die Waffen aus den imaginären Holsern zieht und drauflosballern könnt. Auch das Schweben mit ausgestreckten Armen macht Laune. Weitere Moves wie schnelles Gehen und Hüpfen in der Luft werden erst nach und nach verliehen.

Leider bringt die gaballte Ladung an Moves auch ein paar Nachteile mit. So passiert es infolge der vielen Mechanismen nicht selten, dass ihr euch an Gegenständen verheddert, wenn ihr zum Beispiel einen Androiden-Arm austauschen wollt, diesen aber wegen lauter Optionen oder mangels Tracking nicht richtig greifen könnt. Aber unter dem Strich ist die Steuerung eine Wucht. Die Bewegung wird gut erklärt und ihr werdet dadurch schnell in das Spielgeschehen hineingezogen. Mit etwas Übung katapultiert ihr euch auch mit reduzierter Schwerkraft und ausgestreckten Armen sehr präzise hinter feindliche Stützpunkte. Dafür ist die Grafik ein Augenschmaus: Die felsigen Wände und verlassenen Wälder wurden viel mit viel Liebe zum Detail modelliert. Auch die Spiegel- und Partikeleffekte sind ein Leckerbissen für die Augen.

Stormland: Hands-on

Wenig Tiefgang, aber viel Action

Kommen wir aber zum eigentlichen Spielinhalt und zur Story: «Stormland» wurde im Vorfeld gut und gerne als grosses Open-World-VR-Abenteuer angepriesen. Hierbei wirkt aber die Story-Kampagne doch ein wenig fad. Es geht eigentlich immer darum, einer Hauptmission zu folgen, bei der ihr etwas finden, sammeln und darauf wieder ein Ziel zerstören müsst. Dass es so nebenbei auch darum geht, sich neue Fähigkeiten anzueignen, an denen ihr mehr und mehr erstarkt, ist zwar gut ins Spielgeschehen eingeflochten; die sich ändernden Landschaften und Gegner fordern euch aber spielmechanisch kaum aufs Neue.

Nette Bonusinhalte

Sicher verlockend: Ist die Kampagne beendet, werden die drei «Stormland»-Sphären jede Woche prozedural neu erschaffen, damit ihr in den drei Welten ein Endlosspiel vorfindet, bei welchem sich Gegner, Waffen und Aufgaben ändern. Im Kern soll es dabei darum gehen, sich hochzuleveln und stärkere Gegner freizuschalten. Ob das, trotz eines später verfügbaren Koop-Modus, den man noch in der Kampagne freispielt, den Reiz eines Open-World-Abenteuers ausmacht, muss letzten Endes jeder Spieler für sich entscheiden. Für mich ist das nichts und entspricht nicht dem, was ich mir von Open World erhofft hätte. Insofern ist es aber ein Spiel für VR-Abenteurer, die genau das suchen: ein Action-Adventure, in das man schnell hineinzogen wird, viel Action vorfindet und dabei die schönen Umgebungen einfach nur geniessen kann. «Stormland» ist auch das letzte grosse Spiel von Insomniac Games für Oculus, da das Studio inzwischen von Sony gekauft wurde.

Hohe Anforderungen an die Hardware

Die detaillierten Umgebungen zwingen aber auch Highend-Rechner in die Knie. Ähnlich wie bei «Asgard’s Wrath» braucht ihr für dieses Spiel schon eine zünftige Maschine, damit es flüssig läuft. Wir haben auf einem Achtkern-Core-i7-System, gepaart mit einer GeForce GTX 2080 Ti, gespielt. Auf diesem System lief das Spiel auch in den Ultra-Einstellungen bei vielen Gegnergefechten noch flüssig. Standardmässig detektiert wird die Performance selbst auf einem solchen PC-Setting mit «High». Aber ob «High» sich auch auf PCs mit niedrigeren Specs als geniessbar erweist, ist eine gute Frage. Insomniac selber empfiehlt selber einen Prozessor von der Schlagkraft eines Intel Core i7-8700 oder eines AMD Ryzen 7 2700X. Bei der Grafikkarte sollte es aus unserer Sicht schon mindestens eine GPU aus der Liga einer GeForce GTX 1080 sein. Es sei denn, die Spielentwickler feilen noch ein wenig an der Performance, damit auch eine breitere Audienz in den Genuss kommt.

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