«Iron Man VR» hat uns an der Gamescom 2019 doch auf eine besondere Art überrascht. Es ist ein Spiel, das irgendwie aus dem Nichts aufgetaucht ist. Denn von dem heroischen Flugverkehr mit den Marvel-Superkräften hat man im Vorfeld noch nicht viel gehört. Aber schnell wurde an der Demo bei Sony klar, worauf das Spiel ausgelegt ist: aufs Fliegen! Und die Spielmechanik ist wirklich interessant.
Fliegen als Superheld
Fliegen in VR kennt viele Sphären. Da gibt es schon Spiele wie Ubisofts Adler-Schwebetugend «Eagle Flight» oder auch fast schon richtige arcadelastige Flugsimulationen wie «Ace Combat 7». Was es aber für die virtuelle Realität definitiv noch nicht gibt, ist eine direkte Impersonifikation mit einem Superhelden, der mit übernatürlichen Düsenkräften durch die Lüfte schiesst. Bei «Iron Man VR» steht ihr in der realen Welt ganz normal da – mit den beiden Move Controllern. An euren Handrückseiten befinden sich in der VR jedoch zwei starke Düsen, die euch direkt in den Himmel hinaufkatapultieren. Fast genauso intuitiv funktioniert die Steuerung bei der PlayStation-VR-Version.
Einfache Steuerung, die auch Spass macht
Speziell und fast schon ein Novum ist die Art, wie ihr dabei die altbackenen PS-Move-Stäbe in den hält. Diese könnt ihr bei dieser Experience, während ihr fliegt, auch hinter eurem Rücken neigen, weil ihr ja mit den Handrückseiten, respektive den «VR-Schubdüsen», die Flugrichtung steuert. Diese ändert sich, wenn ihr die beiden Move Controller sanft nach links und rechts neigt. Neulinge könnte das zuerst ein wenig irritieren. Auch ich dachte erst, ich müsse mich beim Fliegen ständig mit meinem Körper entlang meiner Blickrichtung drehen, was natürlich beim frontseitigen 180-Grad-Tracking der PlayStation VR nicht so gut möglich ist. Das spricht aber auch für den hohen Immersionsgrad bei «Iron Man VR».
Story mit wenig Tiefgang aber Action mit Höhenflügen
Nach der Intro-Sequenz werden wir aus einem Flugzeug geschubst, aber können im freien Fall gerade noch rechtzeitig unsere Rüstung überstülpen. Dabei weichen wir auch herunterstürzenden Wrackteilen aus und wenden unsere gelernten Superkräfte an, weil wir bald feindliche Drohnen mit der Move-Taste mit wummernden Schüssen eliminieren sollen. Etwas gewöhnungsbedürftig: Hält man die X-Taste gedrückt, schlägt man zu. Ich habe anfangs gar nicht ganz verstanden, wozu das gut sein soll, weil man auch bestimmte Powerringe zerschlägt. Aber vielleicht werdet ihr mit der Zeit auch mit mehr Gegnern konfrontiert, die ihr mit ein paar ordentlichen Fausthieben wegdonnern müsst. Gespannt darf man auch sein, ob zu einem späteren Zeitpunkt weitere Rüstungs-Upgrades dargeboten werden.
Eindrückliche Flugphysik
Das VR-Fluggefühl ist bei «Iron Man VR» sehr eindrücklich. Zunächst werdet ihr galant durch die wichtigsten Steuerungselemente geführt. Schon beim ersten Auftrieb geht es sehr turbulent zu und her. Besonders packend ist das Gefühl, wie ihr sehr nahe am Meer schwebt und dann quasi mit eurer Arm- und Oberkörperhaltung blitzartig – im Auftriebsrausch – wieder von oben herabstarrt, um das Treiben auf der Meeresoberfläche zu beobachten. Mit den Move Controllern führt ihr aber auch andere Aktionen wie Schiessen aus, da auch feindliche Basen zerstört werden sollen.
Zu den weiteren VR-Heldentugenden zählen explosive Power Moves, die euch zusätzlichen Auftrieb geben. Wir sind gespannt, wie sich das Spiel in der finalen Fassung präsentieren wird, aber auch, ob für ausreichend Abwechslung mit Gegnern und Flugterritorien gesorgt ist. Die Grafik von «Iron Man VR» ist jedenfalls nicht schlecht und es wird einem auch nicht schlecht von dem Flugrausch und der PSVR-Grafik. Die Entwickler haben offensichtlich auch bewusst auf zu viele Details an Felsenwänden verzichtet, um während der hastigen Flügen nicht zu viel Texturbrei zu erzeugen, was das Spielgeschehen in keinster Weise trübt. Wir denken: «Iron Man VR» könnte richtig gut werden. Ein genaues Release-Datum steht noch nicht fest. Camouflaj bringt den Titel aber noch 2019 in Zusammenarbeit mit Marvel und Sony exklusiv auf die PlayStation VR.
Wir werden in den nächsten Tagen über weitere Anspielerfahrungen von der Gamescom berichten.