VR-Pornos, Sex-Roboter, smarte Toys: Diese neuen Technologien erobern das Schlafzimmer – und revolutionieren unser Paarungsverhalten.
Wer ist bitte digisexuell? Diese neuartige Orientierung trifft zu, wenn man sich vor allem für technologische Formen der Sexualität interessiert. Dazu gehört Sex mit Robotern sowie andere digitale Formen von Sex. Forscher prognostizieren, dass immer mehr Menschen in Zukunft diese Vorlieben entwickeln werden.
“Man kann mit Sicherheit sagen, dass die Ära des immersiven virtuellen Sex angebrochen ist”, bestätigt Neil Mccarthur, Direktor des Universitätszentrums für Berufsethik und angewandte Ethik der University of Manitoba, Kanada in seiner Studie zum Thema Digisexualität. Die Digitalisierung macht also auch vor unseren Schlafzimmern nicht Halt. Auf welche digitalen Verführer dürfen wir uns in Zukunft freuen? Und wie gehen wir eigentlich mit diesen neuen Verlockungen um?
Virtual Reality Pornos und Sex-Roboter auf dem Vormarsch
VR ist überall auf der Überholspur – davon profitiert auch die Erotikbranche. Laut der Website Pornhub sollen VR-Pornos sogar die am schnellsten wachsende Kategorie der Online-Erotikbranche sein. Das Versprechen der Filmemacher: Die VR-Brille sorgt mit 360-Grad-Videos für ein Sex-Erlebnis, das sich besonders echt anfühlt. Der Haken: Interaktionen mit der Umgebung sind in den Videos direkt zwar noch nicht möglich, mittlerweile gibt aber einige VR-Sex-Apps, die dies ermöglichen. Für noch realere virtuelle Abenteuer sorgt dabei zum Beispiel das Start-up VAQSO. Die Japaner haben ein Geruchs-Addon für VR-Brillen entwickelt, das eine Vielzahl von Düften passend zum VR-Inhalt verströmt.
Dufttechnisch, optisch und akustisch können die virtuelle Welten wohl durchaus überzeugen, doch VR-Fans bemängeln immer wieder die fehlende Haptik. Hier kommen die Sex-Roboter ins Spiel: Die lebensgroßen Gummipuppen sehen Menschen inzwischen nicht nur immer ähnlicher, sondern verhalten sich auch so. Das chinesische Unternehmen DS Doll Robotics entwickelt beispielsweise Robo-Köpfe für Silikon-Sexpuppen. Diese können per App oder Game Controller gesteuert werden. Von Hand bemalte menschliche Gesichtszüge bewegen sich dabei in authentischer Mimik und KI sorgt dafür, dass die Puppe sprechen kann.
Jeder 5. würde mit einem Roboter ins Bett gehen
Sex mit einem Roboter? Immer mehr Menschen halten das für denkbar: Die Zukunftsstudie von BR, Arte, ORF und dem Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation hat ergeben, dass jeder fünfte Deutsche mit einem Sex-Roboter ins Bett gehen würde. Ausserdem würde sich mehr als die Hälfte nicht daran stören, wenn der eigene Partner Sex mit einem Roboter hätte.
Vibease oder OhMiBod sind intelligente Vibratoren, die sich mittels einer App fernsteuern lassen. Das ist zum Beispiel praktisch für Paare, die eine Fernbeziehungen führen. Die Geräte können auch vom Partner aktiviert werden – ganz egal, wie viele Kilometer dazwischenliegen. Auf der Suche nach erotischer Inspiration hat sich zudem ein ganz neues Medium aufgetan: der Podcast. Egal ob humorvoll, aufklärend oder informativ – hier geht es (natürlich nur verbal) richtig zur Sache. Ganz grosses Ohrkino sind beispielsweise die Podcasts “Oh, Baby!“, “Besser als Sex” oder “Beste Freundinnen“.
Neuer Kick – neues Risiko?
Die digitale Vernetzung kann also für einen ganz neuen Kick sorgen – ist aber häufig auch ein Risiko. So können Hacker über die genutzten Geräte Einblicke ins Schlafzimmer bekommen und erhalten Zugriff auf intime Daten.
Quelle: www.lead-digital