Archangel für HTC Vive im Test

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Mit «Archangel» (VR) kann man sich gross fühlen und in ordentlicher Arcade-Baller-Manier die ganze Menschheit vor einer Apokalypse bewahren. Das Entwicklerstudio Skydance Interactive hat einen sehr polierten Mech-Shooter veröffentlicht. Bislang gab es die Ballerei nur für PSVR – allerdings noch nicht bei uns in der Schweiz. Dafür kann man den Titel nun auf dem PC spielen.

[/g1_lead] Bei «Archangel» von Skydance Interactive ist man mit einem riesigen Mech-Robotor unterwegs. Ausserdem müsst ihr die Welt aus den Fängen eines bösen Widersachers befreien. Dazwischen gibt es so allerlei Upgrades für Waffen und Schilder. Zuerst müsst ihr aber noch zusehen, wie euer eigener Sohn in einem einstürzenden Gebäude verschwindet. Dass da der neuronal vernetzte Riesen-Mech auch mal fragt, was euch für Gefühle durch den Kopf gehen – nämlich eiserne Rache –, mag eine maschinelle Angewohnheit sein. Erklärt es dem Mech-Kumpanen besser schnell, denn für menschliche Emotionen ist kaum Zeit.

Mit den Händen anpacken

Bei «Archangel» dreht sich alles um die beiden riesigen Roboterarme. Mit den Motion Controllern könnt ihr mit den Maschinenpratzen nicht nur Raketen und reguläre Artillerie abfeuern, sondern auch zwei durchsichtige Schilder ausklappen. Dass die Schilder nur immer für eine beschränkte Zeit halten, sollte euch nicht irritieren. Geschickte Balance ist hier gefragt! Feuert man mit rechten Hand eine Salve ab, muss der linke Schild her. Bei eigener Bombardierung mittels Granaten wechselt ihr einfach schnurstracks – die Schildabwehr geht somit auf den rechten Arm über. Damit nicht genug: Mit den blechernen Faustwaffen darf man zwischendurch auch mal eine Brücke einschlagen oder bissige Roboter-Hunde aus dem Weg peitschen. Und es gibt eine Menge Alternativ-Waffen wie Laser-Torpedos und Granaten mit Zielsuche. Alles unbegrenzt, versteht sich. Wobei das Nachladen je nach Waffe natürlich etwas Zeit in Anspruch nimmt. Sonst schaltet ihr besser schnell um.

Im Spiel bewegt man sich jedoch nicht frei herum, sondern läuft geradeaus. Das stört aber nicht, weder beim Gameplay noch bei der VR-Immersion. Hat man es nämlich nicht drauf, die Gegnerschar mit Schild und Schuss aus dem richtigen Blickwinkel zur richtigen Zeit zu kontern, landet man schnell im digitalen Blech-Nirvana.

Feind in Sicht!

Die erhabene Sicht aus dem riesigen Mech-Roboter löst schon einen gewissen VR-Nervenkitzel aus. Darum will man das Abenteuer auch gleich bestreiten, gab es doch genau sowas in der VR-Landschaft noch nicht. Man ist aber nicht ganz auf sich alleine gestellt. In familiärer Star-Fox-Manier eilt immer ca. ein Schiff aus dem eigenen Regiment zur Seite und ihr erhaltet laufend Hinweise, wenn ihr etwa einen Dynamo eines gegnerischen Schutzschildes zerstören müsst oder ein Kamikaze-Flieger auf euch einpreschen will. Im Notfall, wenn es zur Gegenwehr nicht mehr reicht, könnt ihr auch mal beide Hände zur Abwehr nehmen und so den Schaden minimieren.

Anfangs hat man sogar die Wahl zwischen einer weiblichen oder männlichen Spielfigur. Randnotiz: Ich habe das Spiel bis jetzt erst mit meinem männlichen Artgenossen auf der normalen Stufe durchgespielt. Die teils eher erzwungene Story mit wenigen Dialogen mag mit der weiblichen Protagonistin vielleicht noch leicht anders ausfallen. Ich bin schon einmal gespannt. Daher erlaube ich mir hier noch keine Bewertung der Story, weil sie aus meiner Sicht auch nicht das Kernelement ist.

Mittlere Spiellänge mit Replay Value

«Archangel» ist durchaus sehr fordernd. Selbst in der einfachen und normalen Stufe kommt man nicht sehr weit, wenn man sich nicht geschickt verteidigt und alles im Blick hat. Dafür sind aber die Checkpoints immer fair platziert. Trotzdem ist der Titel für 29 Franken nach etwa vier bis fünf Stunden durchgespielt. Was euch trotz des kurzen Gameplays  bei Laune halten könnte: Es gibt nach jeder Hauptmission wahlweise Waffen- und Schild-Upgrades. Also gleich nochmal von vorne!

Die Grafik auf der HTC Vive überzeugt mit knackigen Texturen und beeindruckt mit mannigfaltiger Gegnerschar, gepaart mit vielen gleissenden Explosionen und aufblitzenden Maschinenkugeln. Sogar beim Ableben ist das lichterloh funkende Cockpit noch ein letzter schöner Grafikgenuss. Wünschenswert wäre aber eine zusätzliche Steuerung der Waffengeräusche. Von der orchestralen «Gears of War»-Musik werden die stimmigen Wummeneffekte leider fast ein wenig übertönt.

Ein paar Bugs und Abstürze

Apropos Sound: Auf der HTC Vive hatte ich anfangs ein Soundproblem. Musik und Soundeffekte waren zunächst nicht präsent. Ein Nachladen der neusten Nvidia-Treiber und eine kurze Integritätsprüfung in der Spielebibliothek (mittels Rechtsklick bzw. unter Eigenschaften/lokale Dateien) behoben die Störung auch nicht. Sollte das Problem bei euch auftreten, müsst ihr eventuell auch mal SteamVR beenden und neu starten. Obwohl das Game ansonsten in jeder Hinsicht sehr poliert daherkommt, gab es ca. zwei Missionspunkte, in denen das Weiterspielen plötzlich nicht mehr möglich war oder das Spiel abstürzte.

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