Schweizer Hochschulen zeigten am World VR Forum ihr Können

Am World VR Forum in Crans-Montana waren auch diverse Projekte von Schweizer Hochschulen vertreten.

Intuitives Mini Game

Studenten der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) präsentierten ein Mini-Game namens Nun, bei dem man einen Garten bewässern muss. Durch einen sprechenden Baum wird der Anwender angeleitet die Samen zu pflanzen und zu wässern. Nachdem man aus dem Teich Wasser in der VR aufgenommen hat, sieht man vor den einzelnen Samen stehend, welche Bewegung man mit den beiden Controllern ausführen muss, um das entsprechende Pflänzchen zu bewässern. Jede Pflanze darf drei Mal wachsen.

Eigentlich ein sehr intuitives Game und doch musste Doris Brunschweiler, welche mich angeleitet hat, mir am Anfang mit einigen Zwischenrufen ein paar Tipps geben. Im kurzen Gespräch danach meinte Chris Leisi, welcher bei Arch Level arbeitet, dass sie die Spielsteuerung wohl noch eindeutiger machen müssen, damit es auch der Hinterletzte kapiere. Ein Spiel das ohne Hektik auskommt und eine schöne Grafik mit sich bringt.

Multi-sensory Erlebnis

Oben beim Bistro hat ein anderes Team der ZHdK das Projekt namens Now: Zero aufgestellt, bei dem man seine Höhenangst im Griff haben musste. Nachdem man ein echtes und natürlich in der VR ebenfalls vorhandenes Marshmallow essen darf, wird man geschrumpft. Der Scaling-Effekt ist sehr cool. Danach geht es darum, von einer Plattform zur nächsten zu gehen. Immer wieder tauchen weitere grüne Plattformen auf, nachdem man entweder seitwärts verschoben oder nach oben und unten gefahren wird. Ventilatoren verstärken den Effekt.

Von aussen sieht das Ganze ebenfalls sehr unterhaltsam aus. Ein Student gibt hinter dem Computer das Zeichen und zwei andere Studenten rennen mit den Platten um den Anwender herum und platzieren sie entsprechend. Eine einwandfreie Echtzeit-Performance.

Obwohl ich vorher sah, dass man nur wenige Zentimeter über dem Boden ist, merkte ich, wie meine Beine doch etwas schwabblig wurden in der virtuellen Höhe.

Eine echte Zeitmaschine

Gleich nebenan gab es eine Ausstellung von EPFL+ECAL Lab. Chronogram zeigt wie man 260 Jahre Geschichte auf eine spannende Art archivieren kann. Obwohl mich das Thema des Uhrenherstellers Vacheron Constantin gar nicht interessiert hat, fand ich den Einblick und die Idee ein Stück Geschichte in der VR zu präsentieren sehr spannend. Auch das spezielle VR Headset waren ein Hingucker (siehe Titelbild).  Mittels eines Zeitstrahls kann man sich nicht nur zeitlich bewegen, sondern auch zwischen verschiedenen Ländern reisen. Für mich wäre wohl die 50jährige Geschichte des Montreux Jazz Festivals spannender gewesen.

Gamification mit AR

Und auch die ETH war mit einem Stand vertreten. Sie präsentierten drei Prototypen im AR Bereich, welche vor allem für Kinder als Lernmittel spannend sind. Das Ziel war es zu zeigen, wie AR die Brücke zur realen Welt schlägt und wie man damit die Kreativität und die Lernlust steigern kann.

Bei der ersten Anwendung kann man aus diversen Karten, auf denen Musikinstrumente abgebildet sind, eine oder mehrere auswählen. Hält man sie vor die Kamera des Ipads, beginnen sie zu tönen. So lernen Kids die Instrumente und können einen eigenen Song kreieren.

Bei der zweiten Anwendung kann man in einem ersten Schritt ein Ausmalbild nach Belieben kolorieren. In einem zweiten Schritt wird es per Cam aufgenommen und die Figur zum Leben erweckt. Das Muster oder die Farben, welche man zeichnet, werden 360° auf die ganze Figur übertragen.

In der dritten Anwendung geht es darum, Kinder bei Bildausstellungen in Museen mehr zu involvieren. Indem die Anwender das Bild auf dem Ipad verzerren und umfärben können, werden die sonst vielleicht eher langweiligen Gemälde interaktiv gemacht.  So wird jeder zum kleinen Picasso.

Quelle Bild: ETH

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