Nach einem holprigen Start haben sich die Apple-Karten zu einer Alternative von Google Maps entwickelt. Für die Schweiz gibt es neue Funktionen, darunter auch eine mit Augmented Reality.
Im 2009 lancierte Google im August in der Schweiz seinen Strassenfotodienst Street View. 13 Jahre später zieht der iPhone-Bauer aus Cupertino (USA) nach und bringt gleich noch ein paar weitere Funktionen in die Schweiz. Nebst der Schweiz startet Apple seinen Dienst zeitgleich in Liechtenstein, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden.
Street View vs. Look Around
Statt Street View heisst eine Funktion bei Apple «Umsehen» (Look Around). Sie ist grundsätzlich ähnlich aufgebaut.
Wie bei Google sind auch bei Apple Kamera-Autos unterwegs, die die Gegend abfotografieren. Google dürfte hier aufgrund des Vorsprungs den Kampf gewinnen, mehr Strassen abgefahren zu sein. Ebenso gewinnt Google wohl bei der Einfachheit der Bedienung (einfach Street-View-Männchen Pegman auf die Karte ziehen).
Apple hat dafür bei der Fotoqualität die Nase vorn. Und auch das Navigieren durch die Strassen wirkt geschmeidiger. Erfasste Strecken findet man übers Stecknadel- oder Feldstecher-Symbol.
Wie bei Konkurrent Google sind Gesichter der fotografierten Menschen unkenntlich gemacht, ebenso Nummernschilder von Fahrzeugen. Wer trotzdem einen Grund zur Beschwerde findet, kann diese über folgenden Link melden: https://maps.apple.com/imagecollection/locations.
Immersive Fusswegrouten
Hinter diesem sperrigen Begriff verstecken sich Fussgängerstrecken in grösseren Städten, die mit Rucksack-Kameras gescannt wurden. Mit Augmented Reality werden via iPhone Zusatzinfos eingeblendet. In der Schweiz gibt es diese AR Routen vorerst nur in den drei grösseren Städten Zürich, Basel und Genf.
3D-Städte
Ebenfalls wie Google hat Apple Städte (meistens Stadtzentren) in 3D erfasst. Zudem wurden einzelne Sehenswürdigkeiten wie etwa das Wasserschloss Chillon am Genfersee von 3D-Designern in Handarbeit erstellt.
Navigation in natürlicher Sprache
Wenn man mit der Navi-Stimme umherfährt, sagt Siri nicht mehr: «Bei der 2. Strasse rechts abbiegen», sondern etwa: «Biege bei der nächsten Ampel rechts ab.» Laut Apple ist diese Art der Sprachausgabe für den Menschen besser zu verstehen. Apropos Navigation: Apple kann hier zwar Auto, Fuss und ÖV – aber Velo immer noch nicht.
Apple only
Im Gegensatz zu Google Maps funktioniert Apple standardmässig nicht in Browsern etc., sondern nur auf Apple-Geräten (iPhone, iPad, Mac). Wer ein Android-Phone oder Windows-Tablet besitzt, kann einen Workaround über die Suchmaschine DuckDuckGo.com versuchen, die Apple Maps als Kartendienst verwendet. Ob die neuen Funktionen auch dort zur Verfügung stehen, ist aber offen.
Quelle: Blick