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Virtuelles Anti-Rassismus-Training kommt mit Rassismusproblem

Das kalifornische Unternehmen Mursion bietet Anti-Rassismus-Trainings als VR Simulation mittels Avatar:innen an. Das Problem: Die Schauspieler:innen der People of Color sind oft weiss.

Das Tech-Unternehmen Mursion aus San Francisco scheint die perfekte Formel für Mitarbeiter:innen-Trainings entwickelt zu haben: Man nehme Avatar:innen in einem Virtual Reality Szenario und lasse sie mittels künstlicher Intelligenz zu Trainer:innen fürs echte Leben werden. So soll man mit Mursion seine Soft Skills trainieren, den Umgang mit schwierigen Situationen üben oder seine emotionale Intelligenz verbessern können. Die Zielgruppe sind Schulen, Unternehmen, der Gesundheitssektor oder das Militär. Als Vorlage für die über 100 Avatar:innen, die das Unternehmen in petto hat, dienen echte Menschen.

Aufmerksamkeit bekam das Unternehmen zuletzt durch seine Anti-Rassismus-Trainings, die in Amerika insbesondere nach dem Mord an George Floyd an Bedeutung gewonnen haben. In den spezifischen Schulungsprogrammen sollen Menschen ihre Sensibilität gegenüber Rassismus verbessern können. So lernt man beispielsweise durch die Interaktion mit Avatar:innen, wie man reagieren kann, wenn man Zeuge von Diskriminierung wird.

Vertrauen aufbauen über VR

Mursion sagt, dass Rollenspiele mit einem Avatar effektiver seien als Rollenspiele mit echten Menschen, da Menschen bei virtuellen Charakteren einfacher vertrauen fassen und sich öffnen könnten als bei echten Menschen. So könnten nachhaltig Verhaltensänderungen herbeigeführt werden, die dann im echten Leben zum Tragen kommen.

Auch Studien bestätigen, dass Menschen Avatar:innen vertrauen und ihr Einsatz beispielsweise im E-Commerce-Kontext Sinn machen kann. Spannend dürfte diese Entwicklung auch für Coaching-Szenarien im Metaverse sein.

Nun kommts: Rassismusprobleme

Kürzlich landete Mursion jedoch in der Kritik, da bekannt wurde, dass teilweise weisse Menschen Schwarze und Asiat:innen spielen und gesunde Erwachsene als Vorlage für Kinderavatare mit Autismus dienen. Auch für die Schauspieler:innen sei das unangenehm gewesen, jemand habe sich gar geweigert, einen Menschen mit Autismus zu spielen.

Laut Y-Vonne Hutchinson, CEO der Beratungsfirma Readyset, führte oft der Wunsch nach einer schnellen Umsetzung dazu, dass Abstriche bei Qualität und Tiefe der Programme gemacht werden würden.

https://www.youtube.com/watch?v=k0Nj4RkePxQ&feature=youtu.be

Quelle: t3n / Youtube / mursion

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