Pixel Ripped 1995 im Test

Retro-Zeitreise mit viel Charme: Pixel Ripped 1995 im Test

Nach «Pixel Ripped 1989» zelebriert die Fortsetzung des VR-Nostalgietrips «Pixel Ripped 1995» sein Debüt. Anders als bei der 8-Bit-Zeitreise der letzten Abenteuers versetzt euch der Nachfolger zunächst in die 16-Bit-Zeiten, später aber auch ins damals proklamierte Pseudo-32-Bit-Zeitalter, das ihr euch als «Turbodrive»-Aufsatz per Upgrade aus dem Videospiel-Laden besorgt. Ihr spielt aus der Perspektive des neunjährigen Jungen David und meistert zusammen mit eurer virtuellen Spielheldin «Dot» verschiedene Konsolen-Spiele, um den fiesen «Cyblin-Lord» davon abzuhalten, den Pixel-Stein zu stehlen. Die Zeitreise ist ein wahrer Nostalgietrip, angereichert um zahlreiche ikonische Zwischenaufenthalte, die an «Castlevania», «Metroid», «Zelda», «Starfox», «Sonic», «Mario Kart» und «Streets of Rage» erinnern.

Abwechslungsreiche Zeitreise

Während ihr euch wie beim Vorgänger auf alten Röhrenfernsehern und Arcade-Maschinen vergnügt, werdet ihr in der VR-Welt von eurer mürrischen Mutter oder von anderen Kids aufgehalten. Die witzigen 16-Bit-Intermezzi sind voller Anspielungen an die Retrojahre. So kommt es auch einmal zu einem Bosskampf in einem Schloss, das einigen Super-Nintendo-Kennern unter uns ziemlich bekannt vorkommen dürfte. Für Abwechslung ist ebenfalls gesorgt. Perspektivisch werdet ihr auch einmal ganz im Stil von «Final Fight» oder «Streets of Rage» eine Reihe grosser Sprite-Gegner niederprügeln. Die einzelnen Sub-Spiele sind sehr gut gemacht. So war ich in jedem Kapitel stets aufs Neue gespannt, was als Nächstes kommt, da ich natürlich in dieser Zeit aufgewachsen bin.

Pixel Ripped 1995 im Test

Der stete Wechsel von 2D- zu 3D-Umgebungen steht auch bei «Pixel Ripped 1995» wieder ganz im Fokus. Noch besser: Manchmal wechselt ihr sogar von einem Spiel zu einem anderen, um mit Items und Waffen der jeweils anderen Konsolen-Version voranzukommen.

Amüsant sind zudem die Spieldialoge aus eurer Umgebung, wenn sich die Kids über die Grafik zweier 16-Bit-Konsolen streiten, aber auch von ihrer Erfahrung mit einem ersten Virtual Reality Headset berichten, bei dem man die Welt in Rot sieht.

Gute Oculus-Quest-Umsetzung

Im Unterschied zum Vorgänger gibt es den Nachfolger auch für das autarke Oculus-Quest-Headset. Wir haben für euch diese Version getestet und konnten gegenüber der vorherigen Umsetzungen auf PlayStation VR und anderen Plattformen keine Abstriche bei der Grafik und dem allgemeinen Gameplay ausmachen. Was das Spielgeschehen mit der mobilen Facebook-Brille ein wenig trübt: Ihr spielt hauptsächlich sitzend, das Tracking kann aber auch bei heller Umgebung aus der Sofahaltung ein wenig ruckeln.

Pixel Ripped 1995 im Test

Während eines Bosskampfs geht es beispielsweise darum, aus dem Kofferraum des heimfahrenden Familienautos möglichst viele Bananen auf die Autostrasse zu werfen, um einen herannahenden Panzerboss abzuwimmeln. Je nach Sitzposition musste ich mir angewöhnen, eher filigrane  Greifbewegungen auszuführen, auch wenn der virtuelle Eindruck etwas mehr Distanz vermittelt.

Trotz allem ist die Oculus-Quest-Umsetzung sehr gut gelungen und steht den anderen Ports hinsichtlich Farbpalette, scharfer Konturen oder Lichteffekte in nichts nach. «Pixel Ripped 1995» eignet sich auch gut für die mobile VR-Brille, da die Grafik nicht übertrieben anspruchsvoll ist.

Spiel in Spiel

VR wird auch in «Pixel Ripped 1995» wieder bewusst da eingesetzt, wo ein Hindernis aus der 3D-Umgebung auf euch zukommt, beispielsweise wenn eure Mutter am Schnarcheln ist und von lauten Videospielgeräuschen geweckt wird. Dann hat man wirklich das Gefühl, als betrete eine echte Person das Zimmer, weil ihr innerhalb des VR-Geschehens ins 2D-Retrospiel vertieft seid. In der genannten Szene zockt ihr vor einem lauten Fernseher, dessen Lautstärketaste auf der Fernbedienung kaputt ist. So dürft ihr in dieser Szene keine allzu lauten Feindzerstörungsgeräusche von euch geben oder knarzende Holzplattformen behüpfen, denn die genervte Mutter schaltet euch beim Betreten augenblicklich die Konsole aus. Ihr könnt aber immer rechtzeitig den Fernseher ausknipsen, wenn die Spielgeräusche zu laut werden.

Pixel Ripped 1995 im Test

Intuitive Steuerung

Uns gefällt an «Pixel Ripped 1995», wie einfach die Steuerung umgesetzt ist. Ihr werdet auch nicht von langen Spieldialogen vollgelabert. Dafür sind einige Spielpassagen knifflig, wenn nicht sogar anspruchsvoller als beim Vorgänger, sodass ihr auch bei einzelnen Bosskämpfen, die dann immer in der 3D-Umgebung stattfinden, mehrere Anläufe braucht. Das Gute an der Oculus-Quest-Version: Ihr könnt auch einfach das Headset wieder beiseite legen, wenn ihr aktuell keine anderen Spiele zockt. So könnt ihr aus dem Standby, sofern das Headset immer geladen ist, den Kampf gleich wieder aufnehmen, ohne ein Kapitel neu zu starten.

«Pixel Ripped 1995» ist am 23. April 2020 für für Oculus Rift, Oculus Rift S HTC Vive, HTC Vive Pro, Windows Mixed Reality und Valve Index auf Steam und für Oculus Quest im Oculus Store erscheinen. Eine Konsolenversion für PlayStation VR erscheint zeitgleich im PlayStation Store.

 

 

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