Schweiz hat in Europa einzigartige Drohnenliga

Die besten Drohnenpiloten der Schweiz treffen sich zum Saisonauftakt der Liga in St.Gallen. Die Schweiz ist nach wie vor das einzige Land in Europa, das eine nationale Drohnenliga hat und diese ist beliebt: Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer wollen dabei sein.

Sie sitzen auf Bürostühlen, halten einen Controller in der Hand und tragen eine Virtual-Reality-Brille, der Mund ist halb geöffnet, auf der Stirn bilden sich Runzeln. Konzentration pur. Das muss auch sein. Drohnenpiloten müssen ihre Athleten – eine Kamera auf einem fliegenden Kreuz – nicht nur durch zahlreiche Hindernisse führen, sondern dabei auch noch so schnell sein, dass sie die konkurrierenden Drohnen hinter sich lassen.

Die besten können an die WM

Die Schweizer Drohnenliga gibt es seit knapp zwei Jahren. Rund 65 aktive Athleten gibt es derzeit, wobei immer 40 an einem Rennen teilnehmen können. «Es gibt fünf Rennen im Jahr», sagt Co-Founder Joris Zahnd. «Diese Rennen bilden die Liga. Wer am meisten Rennen gewinnt, wird Schweizer Meister.» Die drei Besten der Schweiz dürfen anschliessend an die Weltmeisterschaft nach China. «Die Schweiz ist das einzige Land in Europa, das eine nationale Liga hat.

Die Swiss Drone League (SDL) startet im April in die neue Saison. Fünf Standorte schweizweit konnten gefunden werden, wo sich die «Formel-E der Lüfte» als neue Sportart zwischen eSport, VR und physischem Rennsport einem breiten Publikum präsentieren kann.

Mit fünf publikumswirksamen Tourstopps in St. Gallen, Lugano, Luzern, Bern und Zürich  knüpft die Swiss Drone League (SDL) an den bisherigen Erfolg an. Am Wochenende des 18. und 19. Aprils ist der Auftakt: Dorten treten im Athletik Zentrum in St.Gallen die Drohnenpiloten zum ersten Mal in diesem Jahr gegeneinander an.

Jeder Pilot hat eine Boxengasse

«Durch die Virtual-Reality-Brille haben die Piloten das Gefühl, sich in der Drohne zu befinden.» Bei der Meisterschaft dabei sein, kann jeder oder jede: «Wir haben Teilnehmer, die sind 13, andere sind 53 Jahre alt, auch werden Frauen und Männer nicht separiert.» Gemäss Zahnd sind die Rennen ein bisschen mit Formel-1-Rennen zu vergleichen: «Es geht um Geschwindigkeit und wie bei der Formel 1 hat jeder Pilot eine Boxengasse, dort kann er seine Drohne reparieren, wenn es einen Crash gegeben hat und Zusammenstösse gibt es an solchen Rennen viele.» Deshalb werden die Zuschauer auch mit 12 Meter hohen Netzen und Absperrgittern geschützt.

Drohnenfliegen ist eine Randsportart

Gross Geld verdiene ein Drohnenpilot nicht: «Es reicht oft gerade einmal, um die Drohne zu reparieren, wenn sie kaputt geht.» 20’000 Franken werden in der Liga als Preisgeld ausgegeben. Dies teilweise in Form von Gutscheinen. Die Piloten können nicht vom Drohnenfliegen leben. Noch nicht: «In den USA und im fernen Osten gibt es Piloten, die sehr stark gesponsert werden.» Die Liga leiste derzeit noch Pionierarbeit, das könne sich aber alles in den kommenden Jahren ändern.

Laut Zahnd gibt es in der Schweiz immer mehr Piloten, die in der Liga dabei sind, und auch das Interesse aus anderen europäischen Ländern sei da: «Wir haben stets ausländische Piloten bei unseren Rennen, die können zwar nicht Schweizer Meister werden, sich aber so mit jemandem messen.» Die Rennen der Drohnenliga sind zurzeit noch gratis. «Wir wollen, dass die Menschen den Sport kennen lernen.»

Quelle: fm1today / swissdroneleague

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