Die Sixtinische Kapelle in Virtual Reality besuchen

Die Fresken der Sixtinischen Kapelle gehören zu den größten Kunstdenkmälern der Menschheit. Nun kann man sie in der Virtual Reality besichtigen, ohne zum Vatikan zu reisen.

Ganze vier Jahre arbeitete Michelangelo Buonarroti (1475-1564) an seinem größten Werk, den monumentalen Decken- und Wandmalereien der Sixtinischen Kapelle. Das zentrale Motiv, das die Erschaffung Adams zeigt, ist eines der bekannteste Kunstwerke der Welt. Heutzutage muss man an der Seite zahlreicher anderer Touristen teils stundenlang anstehen, um die Kapelle zu betreten und einen Blick auf die Fresken zu erhaschen. Wer nicht zum Vatikan reisen kann oder die Malereien in Ruhe betrachten will, hat nun in der Virtual Reality Gelegenheit dazu.

Digitalisierung der Sixtinischen Kappelle

Es war Christopher Evans, der das Mammutprojekt einer vollumfänglichen Digitalisierung der Sixtinischen Kapelle ins Leben rief. Evans ist ein Michelangelo-Kenner und leitender Animator bei Epic Games. Er und sein Team griffen auf historische Zeichnungen und Dokumente sowie Photogrammetrie zurück und schufen eine zentimetergenaue Rekonstruktion des Gewölbes samt farbtreuer, hochauflösender Wiedergabe der Fresken .

Nun erschienen dazu die kostenlose App “Il Divino: Michelangelo’s Sistine Ceiling in VR”.

Die virtuelle Reise in die Sixtinische Kapelle ist mit oder ohne VR-Brille möglich.

So macht Geschichte lernen Spass

Die App bietet eine geführte Tour sowie einen freien Erkundungsmodus. Wählt man die erste Option, wird man per Audiokommentar auf kurzweilige Weise in die Geschichte und den Aufbau von Michelangelos Kunstwerk eingeführt, während man sich innerhalb der Kapelle frei per Teleportation bewegen kann.

Nach dem Ende der Einführung kann man entweder auf Michelangelos Originalholzkonstrukt steigen, auf dem der Künstler das Deckengemälde pinselte oder mit einem beweglichen, mechanischen Hebelift auf die Höhe der Fenster gelangen. Im ersten Fall bekommt man ein Gefühl davon, unter welchen Arbeitsbedingungen Michelangelo arbeitete und lernt seine Maltechnik kennen, im zweiten Fall kann man jedes einzelne Segment des Decken- und Wandgemäldes anklicken und hört anschliessend eine Einführung in das betreffende Motiv. Die VR-App bietet über hundert solcher klickbaren Elemente. Man sollte also genug Zeit einplanen für die Erkundung. Gemäss der Webseite, sollte man auch wieder kommen, denn es sind auch Updates und Zusätze geplant.

Quelle: mixed / sistinevr

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