Wie VR einer psychisch kranken Journalistin hilft

Die Journalistin Jennifer Nadeau kann wegen Migräneanfällen das Haus nicht mehr verlassen. Ausflüge in die Virtual Reality geben ihr neuen Mut. In einem Online-Artikel schreibt sie, weshalb das Medium für sie mehr ist als eine bloss virtuelle Realität oder Zeitverschwendung. 

Nadeau deutet in ihrem Medium-Artikel eine schwierige Kindheit an, die von Traumen, Angstzuständen und Depressionen geprägt war. Schon damals hätten ihr Videospiele und virtuelle Welten geholfen, sich auf Aufgaben zu konzentrieren und Ziele zu erreichen. Aktuell befindet sich die junge Frau in einem schon sechs Monate andauernden psychischen Ausnahmezustand. Eine chronische Migräne und starke Schmerzen machen es ihr unmöglich, ein normales Leben zu führen.

Sobald sie sich anschickt, Pläne zu schmieden, ziehen die Kopfschmerzen auf und Nadeau ist gezwungen, innerhalb der eigenen vier Mauern auszuharren. Durch die starken Medikamente ist sie zudem müde und körperlich schwach.

Virtual Reality als schmerzfreier Lebensersatz

Das Einzige, was sie gerettet hätte, war die Zerstreuung, die ihr Virtual Reality bietet, schreibt Nadeau und bezieht sich dabei auf ihre Oculus Quest. “Ich habe sie eigentlich für Spiele gekauft, aber was ich in zwei Tagen mit der VR-Brille erlebt hatte, gab mir Hoffnung und hat mein Gehirn ein klein wenig geerdet.” Nadeau beschreibt, wie Virtual Reality ihre Sinne erfrischt und sie von negativen Gedanken und Symptomen abgelenkt habe.

Am vergangenen Wochenende habe sie ein Tanzfest in Kuba besucht, sei durch stille Wälder gestapft, habe mit einem Panda meditiert, Rätsel gelöst und draußen mit echten Freunden Sport getrieben – rein virtuell versteht sich. “Obwohl ich in meinem Haus eingesperrt bin, lebte ich ein reiches Leben”, schreibt Nadeau.

Ein normales Leben ist ein Privileg

Die Journastin will erklären, weshalb Virtual Reality für sie mehr ist als eine bloss virtuelle Realität oder gar Zeitverschwendung. Das könnten Menschen denken, die keine starken Schmerzen haben und tun können, was sie wollen, meint Nadeau. Sie seien dadurch gegenüber der Technologie voreingenommen. “Sie können nicht wissen, was es heisst, mit Freunden oder der Familie etwas wirklich tun zu wollen , aber physisch nicht dazu in der Lage zu sein”, schreibt Nadeau.

In der Reise-App Wander sei sie virtuell nach Montreal gereist, wo sie im Frühjahr den schönsten Urlaub ihres Lebens gehabt habe. Das habe sie mit guten Erinnerungen, Hoffnung und Begeisterung erfüllt, ohne dass dabei Kopfschmerzen aufzogen. “Virtual Reality mag für manche Menschen nicht wie das ‘echte Leben’ erscheinen, aber wenn das echte Leben weh tut, ist es dann nicht besser, etwas zu haben, das einem normalen Leben gleicht?”

Quelle: Mixed

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