Mit der VR die Festung Königstein erkunden

Die Festung Königstein will ihre Besucher mittels digitaler Technik auf Zeitreise schicken.Erstmals setzt die Festung Königstein VR in einer Ausstellung ein. Zwei Brillen führen Besucher in der Georgenburg in die Vergangenheit vor 400 Jahren.

Mit der VR-Brille betreten Besucher virtuell die an der Nordwest-Seite der Bergfestung gelegene Georgenburg in einem Bauzustand, den es heute nicht mehr gibt. Denn von dem kurfürstlichen Glanz als Renaissanceschloss unter Johann Georg I. von Sachsen ist heute nur noch wenig erhalten. Das Gebäude der Festung Königstein wurde im 18. Jahrhundert umgebaut und bis ins 20. Jahrhundert hinein zur Unterbringung von Staatsgefangenen und Wachmannschaften genutzt.

Eintreten in die renaissancezeitliche Georgenburg

In der virtuellen Welt wird die Gestalt der Georgenburg zur Zeit der Renaissance Anfang des 17. Jahrhunderts veranschaulicht und für Besucher dreidimensional erlebbar gemacht. Der Betrachter sitzt auf einem Medienplatz und navigiert sich mit den Augen individuell durch das Gebäude. Zu sehen sind die mit Voluten geschmückten Renaissancegiebel und Zwerchhäuser an der Fassade, die kunstvoll bemalten Holzbalkendecken, die mächtigen Öfen und die zahlreichen Hirschköpfe in den Innenräumen. Küche, Hofestube und Arkadengang stehen dem Nutzer offen.

Erstmals gewährt die Bergfestung auch Einblicke in das Wohnquartier des Kurfürsten im Obergeschoss der Georgenburg. Da sich heute hier die Verwaltungsräume der Festung Königstein befinden, ist der Zutritt für Museumsbesucher normalerweise nicht möglich. Die VR-Brillen stellen eine eindrucksvolle Alternative zur Besichtigung dar.

Lebendige Szenerie mit dem Kurfürsten

Nicht nur die rekonstruierten Räume sind zu sehen. Eine lebendige Szenerie mit historischen Personen und Begebenheiten ergänzt die Zeitreise. Nachgestellt wird ein historisch verbürgter Besuch Kurfürst Johann Georgs I. im September 1637 auf dem Königstein.

Bei seiner Ankunft herrscht reges Treiben: Adlige, Soldaten, Diener und Angehörige der Leibgarde bevölkern den Burghof und die Räume in der Georgenburg. Mägde arbeiten in der Küche und richten die kurfürstlichen Gemächer her. Der Kurfürst selbst hält eine Audienz ab, während sich der Oberhofprediger im angrenzenden Kirchsaal auf die nächste Predigt vorbereitet.

Finanzminister Dr. Matthias Hass: „Die neue 3D-Medienstation lädt ein zu einer lebendigen Zeitreise, die den Besuchern auf moderne und zeitgemässe Art sächsische Geschichte vermittelt. Sie rundet zugleich die siebenjährige, 2018 abgeschlossene Sanierung der Georgenburg ab. Die bei der Sanierung gewonnenen bauhistorischen und restauratorischen Erkenntnisse erblicken jetzt erstmals das Licht der Öffentlichkeit. So wird die Festung Königstein ein noch attraktiveres Ausflugsziel in der Sächsischen Schweiz.“

Dr. Angelika Taube, Geschäftsführerin der Festung Königstein gGmbH, fügt hinzu: „Die VR-Stationen revolutionieren den Museumsbesuch. Historische Zustände auf der Festung Königstein werden gegenwärtig wie nie zuvor. Die neue Technik eröffnet uns bisher ungeahnte Möglichkeiten, Wissen zu vermitteln. Bilder, Texte oder Anschauungsobjekte können nicht leisten, was die VR-Brillen leisten.“

Virtuelle Welt ist geschichtlich belegt

Der dargestellten virtuellen Welt liegt eine aufwendige Forschungsarbeit zugrunde. Im Zuge der jüngsten Sanierung der Georgenburg brachten bauhistorische und restauratorische Untersuchungen neue Erkenntnisse. Historische Inventare lieferten überdies wertvolle Informationen über die Funktion der einzelnen Räume und deren Ausstattung.

Quelle: Leipziger Internet Zeitung

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