An Berufsmessen sind Virtual-Reality-Brillen nicht mehr wegzudenken. Sie sollen Schülern möglichst nahe an der Realität zeigen, was sie später in ihrem Traumberuf erwartet.
Die Zeiten, als man sich als Schüler beim Berufsberater durch staubige Mappen kämpfen musste, um sich über die verschiedenen Berufe zu informieren, sind vorbei. Im Kampf um die besten Lehrlinge setzen grosse und mittelgrosse Unternehmen heute auf modernste Technologien. Sie präsentieren sich an Berufsmessen und lassen interessierte Jugendliche in die Welt der verschiedenen Berufe eintauchen – mit Virtual-Reality-Brillen.
Coop, der 3400 Lehrlinge ausbildet, setzt voll auf die neue Technologie. «Mit den VR-Brillen zeigen wir Interessierten den Berufsalltag der Lehrlinge in Detailhandel, Systemgastronomie und Logistik», sagt Sprecherin Yvette Petillon. Die Rückmeldungen der Schüler auf die Filme seien durchaus positiv.
17 VR Videos bei Migros
Auch Konkurrentin Migros setzt auf VR-Brillen. 17 verschiedene Videos können sich Jugendliche anschauen und dabei in die Berufswelten eintauchen. In den Filmen treten Lehrlinge auf, die mit einer Kopfkamera ihren Berufsalltag dokumentieren.
Bei den SBB dürfen Schüler, die sich für den Beruf des Netzelektrikers interessieren, sogar selbst Hand anlegen. «Unter Anleitung können sie mit VR-Brillen am Stand von Berufsmessen selber Fahrleitungen reparieren», sagt Janine Abt vom SBB-Bildungspartner Login.
VR wird auch in der Ausbildung eingesetzt
Derzeit wird das Angebot optimiert. «Die Erlebbarkeit der Lehrberufe soll an künftigen Berufsmessen weiter erhöht werden.» Ab März sollen die ersten 360-Grad-Videos zudem auch in der Lehrlingsausbildung eingesetzt werden.
Sanitärhersteller Geberit hat auf seiner Homepage einen Film aufgeschaltet, in dem interessierte Jugendliche mit einer VR-Brille einen virtuellen Rundgang durch die Firma machen können. Eine Lernende führt Interessierte mit 360° Rundumansicht durch die Produktion, zeigt den Pausenraum und die Büros.
Neu kommen die Brillen bei Geberit auch an Berufsmessen zum Einsatz. «Der spielerische Einsatz dient dazu, das Eis zwischen der neuen Welt der Berufe und den Schülern zu brechen», sagt Rafael Anner, Berufsbildner Konstrukteure.
Quelle: Blick