Mit dem Lunar-Rover über den sandigen Mondboden kurven – oder dort sogar gar Golf spielen: Während in der Raumfahrt an einer erneuten Reise zum Mond getüftelt wird, landet das Deutsche Museum dort jetzt virtuell.
Vorgestern, am 1. August eröffnet das Deutsche Museum in München ein Virtual Reality Lab (VRlab). Besucher können dort nicht nur das Mondauto auf dem originalgetreu rekonstruierten Landeplatz der Apollo 17 steuern, sondern auch Otto Lilienthal auf einem Flug mit seinem Segelapparat begleiten oder sich hautnah durch eine Dampfmaschine klicken.
“Was auf den ersten Blick wie Spielerei erscheint, ist ein wichtiger Baustein für die Wissensvermittlung der Zukunft”, sagte Generaldirektor Wolfgang Heckl am Montag bei der Vorstellung des VRlabs. Das Museum sei hier “Volksbildungsstätte und Oktoberfest” zugleich, zitierte er Museumsgründer Oskar von Miller.
Das neue VRlab könnte eine Ferien-Attraktion für die Daheimgebliebenen werden. Es zeige aber auch die Möglichkeiten der Digitalisierung, die unter anderem in der Arbeitswelt der Zukunft oder in der Pflege eine wichtige Rolle spielen werde.
Das Museum wolle weitere seiner 130.000 Exponate virtuell erlebbar oder begehbar machen, sagte Heckl. “Wir sind mitten in der Digitalisierungsoffensive.” Als nächstes sollen Gäste – zum 50. Jahrestag im nächsten Jahr – eine Mondlandung erleben oder mit einer der weltgrößten Dampfloks, der S 3/6 fahren. Auch Schwerelosigkeit oder Raketenstarts könnten so ein Erlebnis für jedermann werden – das Raumfahrt-Programm von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) findet im Museum sein Pendant. Schon jetzt ist Bayern dort auf dem Mond angekommen: Wenn man mit dem Mondauto die amerikanische Flagge umfährt, entsteht daraus eine bayerische.
Quelle: DPA