Virtual-Reality-Welten ohne Erfahrung und spezielle Hardware erzeugen

Die Software-Entwickler von Frameless haben eine App entwickelt, mit der Nutzer Virtual-Reality-Welten ohne Erfahrung und spezielle Hardware erzeugen können.

Die Vision des Wiener Startups: Irgendwann soll Virtual Reality tief in unseren Alltag eingebettet sein. Am Anfang steht die Adaption durch Massenmedien wie dem ORF, die Immobilienbranche oder die Industrie. Von diesen drei Seiten wollen die beiden Gründer Annette Mossel und Hossam Elsifary mit ihrer App überzeugen.

Die Grundidee: VR-Umgebungen in Echtzeit nur mit dem Handy einscannen und direkt in der App mit Informationen versehen – mit Bildern, Ton, Texten, Videos oder 3D-Modellen. So soll beispielsweise die Ferienwohnung in wenigen Augenblicken zum VR-Erlebnis werden und die Entscheidung, sie für ein paar Tage zu mieten, deutlich leichter fallen. Und so sollen eben auch Journalisten mit einer App ganze Szenerien in VR einfangen. Diese Innen- und Aussenräume können dann mit wichtigen Informationen angereichert werden. Dann können Zuseher selbst in das Geschehnis eintauchen.

VR-Erlebnisse ohne spezielle Hardware erzeugen

„Bisher sind für die Aufnahmen von echten VR-Umgebungen eigene, teure Hardware, Spezialisten, die diese bedienen können, und manuelle Erstellung mittels Computer-Software und Rechenpower notwendig“, erklärt Elsifary. Mit Frameless braucht man dafür nur noch eine App.

Bisher mit etwa 250.000 Euro aus privaten Quellen, dem FFG und der Wirtschaftsagentur Wien finanziert, testet Frameless seit Anfang des Jahres drei Anwendungsfälle mit unterschiedlichen Partnern. Die App befindet sich bereits in der Beta-Version: „Wir testen unseren Prototypen im direkten Einsatz mit zukünftigen Kundengruppen“, so Mossel. Die fertige Version der App soll im September erscheinen.

Erste Kunden: ORF, Immobilienplattformen und Industrie

Gemeinsam mit dem ORF geht es darum, Orte von Newsevents in die virtuelle Realität zu bringen und, zusammen mit eingebetteten Informationen, mitreissende Nachrichten zu erstellen. Der zukünftige ZIB-Seher soll sich bei aktuellen Sportveranstaltungen, an Tatorten oder Kriegsgebieten genau umsehen können.

In Zusammenarbeit mit einer Wiener Immobilienplattform sowie einem Apartment-Management-Unternehmen in San Francisco arbeitet Frameless an der Umsetzung von VR-Touren für Immobilien. Die 360-Grad-Erlebnisse sollen einen klareren Eindruck des Objektes geben und so einerseits Führungen reduzieren, andererseits Interessenten eingrenzen. Details zu dem Projekt dürfen die Frameless-Gründer noch nicht verraten.

Der dritte Use-Case geht weg von Endkonsumenten hin in die Industrie. Gemeinsam mit ARIOT, einem Wiener Unternehmen für Augmented Reality Lösungen im Industrie-Bereich möchte Frameless Inspektionen und Wartungen von Anlagen besser dokumentieren. Dabei soll jeweils der gesamte Produktionsstandort erfasst und dazu wichtige Details hervorgehoben werden können.

Gebühr für Unternehmen, Freemium für Nutzer

Das Businessmodel für die B2B-App basiert auf einer monatlichen Gebühr – wie genau das Modell aussehen wird, ist aber noch nicht geklärt. Die geplante Consumer-App soll grundsätzlich kostenlos sein, wobei nach dem Freemium-Prinzip Zusatzfunktionen gekauft werden können.

Technische Herausforderung

„Wir verwenden aktuelle Verfahren aus der Bildverarbeitung sowie unser neues robustes Lokalisierungsverfahren zur Umwandlung von Innen- wie auch Aussenbereichen in virtuelle Umgebungen“, erklärt CTO Annette Mossel die von ihr entwickelte Technologie. Ausserdem setze man „für Mobilgeräte designte und optimierte Algorithmen zur raschen Datenverarbeitung“ ein. Der Clou: Die App kann mehrere Scans von Innenräumen etwa zu einer ganzen Wohnung zusammenbauen. „Das ist der Hauptpart: Die aufgenommenen Panoramen räumlich korrekt miteinander zu verbinden“, erklärt Mossel.

Quelle: Trendingtopics

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