Virtual Reality als Therapie gegen Rückenschmerzen

Chronische Rückenschmerzen mit Virtual Reality heilen (oder zumindest lindern) ist möglich. Das glaubt jedenfalls eine Gruppe norwegischer Forscher, die einige entsprechende Tests durchgeführt haben.

Dass Virtual Reality nicht ausschliesslich im Gaming-Bereich von Nutzen sein kann, sondern durchaus auch medizinische und therapeutische Vorteile bietet, ist wie wir schon in diversen Berichten gezeigt haben, schon länger bewiesen. Aber auch gegen Rückenschmerzen kann Virtual Reality helfen. Wie eine Forschergruppe der norwegischen Universität Bergen vermutet, lassen sich chronische Rückenschmerzen über Virtual Reality behandeln, indem die Teilnehmer verschiedene Übungen absolvieren müssen.

Pilotprojekt fördert vielversprechende Ergebnisse zutage

Im Rahmen eines Pilotprojekts mit zehn Schmerzpatienten zwischen 18 und 65, die Bewegungs- und Verletzungsängste aus ihrem tagtäglichen Alltag kennen, überprüfen liessen die beiden Masterstudenten Maja Sigerseth und Thomas Larsen ihre Software. Drei verschiedene Spiele, die an das jeweilige Schmerzniveau angepasst sind, können ausgewählt werden. In diesen muss man verschiedene Aufgaben lösen oder sich in einem virtuellen Squashturnier engagieren.

Dabei geht es stets darum, den Patienten seine Schmerzen (zumindest kurzzeitig) vergessen zu lassen, ihn aber gleichzeitig zu mehr Bewegung zu motivieren – ein Konzept, das in der Schmerztherapie mithilfe von VR durchaus gängig ist. Gerade Personen, die fürchten, dass sie sich verletzen könnten oder zusätzlichen Schmerzen aussetzen, wenn sie aktiv werden, soll das VR-Programm helfen, sagen die Forscher. Sie werden spielerisch wieder an Bewegung herangeführt.

Einfache Technik

Die aktuell verwendete Technik basiert auf einem kommerziellen VR-Headset samt Controller, der in der Hand getragen wird. Mit diesem werden die vorgegebenen Übungen absolviert, bei denen die Teilnehmer durchaus ins Schwitzen kommen sollen.

Einer der Probanden, der über ein Jahr an Rückenschmerzen litt, die schliesslich auch in den Bein- und Kniebereich ausstrahlten, soll mittlerweile schmerzfrei sein und die Angst vor der Bewegung zumindest teilweise verloren haben. Die VR-Umgebung dient sozusagen als Trockenübung. Wie viel hier einem Placeboeffekt geschuldet sein könnte, ist noch unklar – aus dem kleinen Prototypsystem soll im Rahmen der Arbeit aber ein grösseres werden, so Sigerseth und Larsen gegenüber norwegischen Medien.

Im Ergebnis verhalf das Pilotprojekt zumindest einem der Probanden, der seit über einem Jahr an Rückenschmerzen gelitten haben soll, zu Schmerzfreiheit. Die Forscher haben angekündigt, künftig an ihrer Software weiter zu arbeiten und umfangreichere Tests durchführen zu wollen.

Quelle: Gamestar / Heise

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