Das Unternehmen iVeneration möchte Angehörigen von Verstorbenen eine besondere Gedenkstätte bieten. Sie erstellen Gräber in der virtuellen Realität und wollen damit dem Platzmangel in Hongkong und der dadurch entstehenden finanziellen Belastung für Angehörige entgegenwirken.
Für einige mag die Geschichte zunächst makaber klingen. Sieht man sich aber die Hintergründe an, macht das Projekt durchaus Sinn!
Das Unternehmen iVeneration beschreibt sich zunächst selbst als ein „revolutionäres Online Verbindungssystem für Familien“. Grundlegendes Ziel des Unternehmens ist es, Familienmitglieder auf der ganzen Welt über Stammbäume zusammen zu bringen. Zudem setzt sich die Firma aus Hongkong auch für die Ehrung verstorbener Vorfahren ein, und zwar online, in der virtuellen Realität.
Platz schaffen und Kosten senken mit VR
Wer in Hong Kong, eine der überfülltesten und teuersten Städte der Welt einen geliebten Menschen ehrwürdig begraben möchte, muss schon mal locker um die 130.000 US-Dollar auf den Tisch legen. Ein Luxus, den sich kaum jemand leisten kann. Der Mangel an geeigneten Grabstellen ist ein weiteres Problem. Laut iVeneration nehmen die Gräber der Verstorbenen mittlerweile fast mehr Raum ein als die Lebenden.
So bietet das Unternehmen nun an, Verstorbene einfach in Virtual Reality zu beerdigen. Dafür erstellt das Unternehmen virtuelle Grabmäler, um dem Platzmangel in Hongkong und der dadurch entstehenden finanziellen Belastung für Angehörige entgegenzuwirken. Die Gedenkstätte kann an einem beliebigen Ort in der virtuellen Stadt platziert werden, die die Angehörigen des Verstorbenen besuchen können. Natürlich bedarf es dafür ein geeignetes VR-Headset.
Ob man das Grab auch selber herrichten und nach seinen Wünschen gestalten kann, wird auf der offiziellen Webseite des Unternehmens nicht verraten. Für den Service des virtuellen Grabmahls, wird iVeneration im Frühjahr 2018 noch eine Webseite launchen. Sie soll dann alle weiteren Fragen beantworten.
Wo bleiben die Toten?
Doch was passiert mit den Toten? Immerhin kann man den Körper nicht in VR begraben. iVeneration rät dazu, die Verstorbenen einzuäschern, sodass ihre Überreste im Meer oder auf einem Berg verstreut werden können. So nimmt der Körper keinen Platz mehr weg, was bleibt, ist die virtuelle Gedenkstätte. Und diese kann man mit VR von überall auf der Welt besuchen.
Die Geschichte klingt nüchtern erzählt ziemlich radikal. Wenn man jedoch die Verhältnisse in Hongkong kennt, versteht man eher, dass das Projekt dort durchaus Sinn macht. Zudem gibt es mit der VR bestimmt auch viele schöne, neue Möglichkeiten, einen verstorbenen Menschen oder auch ein Tier in Erinnerung zu halten. Bereits im vergangenen August haben wir über eine japanische Augmented Reality App berichtet, bei der Angehörige ihren Hinterbliebenen eine Botschaft hinterlassen können.
Quelle: mobilegeeks