“Über Haustiere und ihre Menschen“ ist der Untertitel der jüngsten Schau im Dresdner Hygiene-Museum. Entlang von rund 250 Exponaten suchen die Kuratoren nach Antworten auf die Frage, was dieses eigenartige Beziehungsgeflecht ausmacht. Dabei kann der Besucher sogar mit VR buchstäblich in die Rolle eines Haustiers schlüpfen.
Immer mehr Museen z.B. auch das Stapferhaus in Lenzburg setzen VR als besonderes Ausstellungselement ein. Bei der neusten Ausstellung im Dresdner Hygiene-Museum geht es um Haustiere und deren Besitzer. Kurator Christoph Willmitzer erklärt in einem Interview im Deutschlandfunk, dass sie mit diesem Projekt ein sehr breites Spektrum aufmachen. Von schönen und eindrücklichen Momenten mit Haustieren geht es in der Ausstellung mit rund 250 Exponaten bis in düstere und vielleicht auch eklige Themen wie Tierquälerei, oder auch Zoophilie, so landläufig bekannt als Sodomie, weil sie es nicht unerwähnt lassen wollen.
Tierrecht und Ethik mit VR
So widmen sie einen ganzen Raum tierrechtlichen und ethischen Fragen. „Was wir wirklich gross zum Fokus machen – und das ist auch, glaube ich, was Neues oder Überraschendes an der Ausstellung – wir widmen einen ganzen Raum tierrechtlichen und ethischen Fragen. Wir nehmen einen Perspektivwechsel vor: Wie geht es eigentlich den Haustieren bei alldem, was wir mit ihnen anstellen?“ meint Willmitzer.
Für den Perspektivenwechsel setzt das Museum zum ersten Mal VR ein. Die Besucher haben die Möglichkeit in die Schuppen eines Fisches zu schlüpfen und zu erleben, wie es so ist, wenn man in einem Aquarium sein Leben weilt. Um die künstliche Welt zu erleben, muss man sich in ein überdimensionales Aquarium – ohne Wasser, dafür mit VR Brille, die von der Decke baumelt, begeben. Sobald man sie aufgesetzt hat, öffnet sich in der virtuellen Realität der Blick eines Fisches auf seine Umgebung unter Wasser. „Dass dabei eine Riesenkrabbe und auch eine Qualle auftauchen, mag zwar fast mehr an freies Meer als an die Enge des Aquariums erinnern, tut aber dem Erlebnis keinen Abbruch. An dieser (nur einen) Virtual-Reality-Brille dürfte es demnächst jedenfalls zu ersten Besucherschlangen innerhalb der Ausstellung kommen.“ meint ein Tester begeistert.
Gemäss Willmitzer sei ein solcher Perspektivenwechsel extrem wichtig, um den Besuchern auf eine eindrückliche Weise etwas zu zeigen. Natürlich können wir nur darüber spekulieren, wie Heimtiere ihre Umwelt wahrnehmen und wie es ihnen mit uns Menschen geht, aber vielleicht regt es doch den einen oder anderen an, etwas anders zu denken.
Quelle: Dresdner Neuste Nachrichten / Deutschlandfunk / Dresdner Hygiene-Museum