360-Grad-Video zeigt, wie ein Baby die Welt wahrnimmt

Die Online-Ausgabe der britischen Tageszeitung The Guardian erforscht mit einer Serie von 360-Grad-Videos die Möglichkeiten eines immersiven Journalismus. Das neuste Video heisst “First Impressions” und zeigt, wie ein Baby die Welt in den ersten sechs Lebensmonaten erlebt.

„Willkommen zu deinem ersten Tag.“ Mit einer unscharfen Sicht, wie das bei Neugeboren so ist, beginnt auch der Clip. Jeder war mal in dieser Rolle. So richtig konnte man es sich als Erwachsener bislang aber nicht mehr vorstellen: Wie erlebt ein Kind die Welt, in die es erst vor wenigen Monaten hineingeboren wurde? Die 360-Grad-Produktion des Guardian lässt VR-Nutzer ein Stück weit erfahren, wie diese Anfänge ausgesehen haben mochten.

Das Video rekonstruiert auf der Basis wissenschaftlicher Forschung, wie die visuelle Wahrnehmung und damit die Welt in den sechs Lebensmonaten des Kindes Gestalt annimmt. Zu Beginn sieht das Baby lediglich Konturen, dann erkennt es nach und nach Farben: zuerst rote und grüne, dann gelbe und blaue Farbtöne. Schließlich kommt die Tiefenwahrnehmung hinzu und das Kind kann die Eltern, andere Kinder und Objekte voneinander unterscheiden.

Um First Impressions ganz zu sehen, muss man die hauseigene App “Guardian VR” für Google Daydream im Google Play Store herunterladen.

Noch mehr Filme

First Impressions ist eines von insgesamt sechs 360-Grad-Videos, die Guardian für Googles mobile VR-Plattform Daydream selber intern produziert. Bereits erscheinen ist “Underworld”, in der man Londons Kanalisation erforscht, “6×9”, das neun Minuten Isolationshaft in einer Gefängniszelle simuliert und “Arctic 360”, das die Folgen der Klimaerwärmung am Beispiel der schmelzenden Polkappe zeigt. Mehr Informationen und Links zu diesen Produktionen findet man hier.

Mit VR in jede Rolle schlüpfen

Es ist immer wieder verblüffend, was man in der VR und sogar in einem 360° Clip alles erleben kann. Anwender können in jede erdenkbare Rolle schlüpfen. Wir erinnern uns an Notes on Blindness, wo wir die Sicht eines Mannes, der langsam am Erblinden ist einnehmen dürfen. Oder auch an die Tierdoku von BBC Earth, wo wir unter anderem in die Rolle eines Käfers schlüpfen können.

Interaktion ist wichtig

Das Video macht darüber hinaus deutlich, wie wichtig soziale Interaktionen für das Neugeborene sind. Charles Nelson, Harvard-Professor für Pädiatrie, begleitet den VR-Nutzer durch den Film und erzählt, welche Folgen Vernachlässigung und der damit einhergehende Mangel an äußeren Reizen für die Entwicklung des Gehirns haben kann. Genau darum wäre es aber auch spannend, wenn der Film Interaktion in der VR zulassen würde.

Quelle: vrodo.de

 

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