Im Inselspital Bern wurde ein erster Prototyp erfolgreich getestet: Dank Augmented oder Mixed Reality können Eingriffe schon bald besser geplant werden.
Zusammen mit der Software Firma Necetera hat das Team von Professor Andreas Raabe von der Universitätsklinik für Neurochirurgie ein neues Anwendungsgebiet mit der HoloLens in der Neurochirurgie erprobt. Die Firma Necetera wurde 1996 von fünf Studienkollegen gegründet und umfasst neben den Netcetera-Geschäftsstellen diverse Software Firmen.
Vereinfachte Operationsplanung
Die ersten Versuche galten der Visualisierung des Befundes und der dazugehörigen Operationsplanung. CT und MRI Scans von Patienten wurden zusammen mit Daten aus der Neuronavigation in die verschiedenen Segmente zerlegt, eingefärbt und in Echtgrösse in 3D visualisiert. Dank der räumlichen Ansicht ist es für den Chirurgen einfacher die Operation zu planen.
Verschiedene Segmente wie der Kopf, Gefässe, oder einzelne Gehirnareale sind farblich hervorgehoben und wahlweise ein- und ausblendbar. Mit Gesten und Sprachsteuerung ändert man die Segmente in Grösse und Position. So kann man den Schädel aus jeder beliebigen Perspektive und in verschiedenen Detailierungsgraden anschauen.
Die dazugehörige Applikation sei einfach und intuitiv bedienbar. Sie lauft auf der HoloLens. Patientendaten können dabei aus der Neuronavigation direkt in die HoloLens geladen werden. Die Leistung der HoloLens sei bereits heute ausreichend, um damit arbeiten zu können und es braucht keine weiteren Geräte. Obwohl alles schon sehr ausgereift klingt, ist die Lösung noch im Prototypen-Status und nicht im medizinischen Einsatz.
Mehrwert für die Patienten und für Ausbildungsstätten
Auch Patienten könnten vielleicht besser verstehen, was genau während der Operation passiert, wenn sie die Visualisierung vorher sehen können. Allfällige Unsicherheiten und damit verbundene Ängste können so einfacher und umfangreicher angesprochen werden.
Dass VR in allen möglichen Bereichen einen Mehrwert bieten kann und nicht nur Unterhaltung ist, zeigt sich immer mehr. Wie schon berichtet, setzen diverse Ärzte-Teams die VR bereits zur Schmerztherapie ein.
Nicht nur für den Einsatz in der Chirurgie auch für die Ausbildung von Ärzten oder allgemein medizinischem Personal wird die VR mit grosser Sicherheit ebenfalls Fortschritte für ein besseres Verständnis von Anatomie und Physiologie bringen.
Quelle: Necetera