VR für die Therapie von Ängsten einsetzen

Angst vor Spinnen und ein Raum mit über 600 Krabbeltierchen – eine schlimmere Situation gibt es für jemand Betroffenes wohl kaum. Auf Angst360 kann man die Protagonistin Ursina, welche unter einer Spinnenphobie leidet, in einen Raum mit 130 Terrarien via eines 360° Videos begleiten.

Das Webprojekt Angst360 präsentiert auf ihrer Webseite immersiv journalistisch aufbereitetes Material zum Thema Angst: Fakten, Thesen und audiovisuelle Inhalte als erlebbares 360° Ereignis. Wie kann man Ängsten begegnet werden? Wie hat sich der Angstbegriff verändert? Wie bewerten Experten die Angst? Und zu guter Letzt: Wie fühlt sich Angst an?

Umgesetzt wurde das Transmedia-Projekt (das Thema Angst über mehrere Medien hinweg zu erzählen) durch das 5. Semester CAST der  Zürcher Hochschule der Künste (ZhdK).

VR als Behandlungsform

Die VR hat bei den Behandlungsformen ebenfalls ihren Platz neben Verhaltenstherapie, Homöopathie, Akupunktur, Hypnose und einem gesunden Lebensstil. Die Innovation Ängste mit VR zu behandeln ist derzeit noch in der Forschungsphase. Die Expertin Rose Ehemann, welche Kunsttherapeutin ist und das Living Museum innerhalb der Ateliers in der Psychiatrischen Klinik in Wil SG führt gibt im Video Auskunft, wie man VR einsetzen kann. Auch sie meint, dass wir erst am Anfang stehen. Sie sieht jetzt aber schon die zahlreichen Möglichkeiten, die VR für Therapien bietet.

So können Menschen mit verschiedenen Ängsten z.B. mit Flugangst oder Phobien aber auch Menschen, welche soziale Kontakte scheuen, einen geringen Selbstwert haben, mit der VR motiviert werden, sich stückweise ihren Ängsten zu stellen oder ihr Verhalten zu ändern. So weist sie auch auf Leute mit einem geringen Bewegungsdrang hin. Wie unser Bericht über VR Fitness zeigt, kann die VR durchaus einen motivierenden Charakter für die sportliche Betätigung von gewissen Menschen haben.

Professionelle Begleitung wird es weiterhin brauchen

Das geniale an der VR Therapie ist, dass man nicht in echt vor seinen Ängsten steht. Wenn es dem Klient zu viel wird, kann man als Therapeut einfach den Stecker ausziehen. Natürlich braucht es in einem solchen Fall weiterhin professionelle Begleitung. Zu Hause sich seinen grössten Ängsten alleine zu stellen, wenn man in eine immersive virtuelle Welt eintaucht, ist ziemlich sicher nicht die beste Idee.  Aber in Begleitung eines erfahrenen Therapeuten, kann man Schritt für Schritt ausprobieren und sich seinen Ängsten stellen.

Quelle: Youtube

 

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