Seit dem 12. Januar ist Lucid Trips auf Steam erhältlich. Speziell an dieser VR Anwendung ist vor allem die Fortbewegungsmethode und die Möglichkeit selber zu experimentieren.
Die Idee mit den Armen
Die Anwender können bequem auf einem Stuhl sitzen oder wahlweise – wenn der Magen mitspielt – auch stehen und sich trotzdem durch die Welt bewegen. Wie das? Mit den Armen und Händen. Verschiedene Bewegungen mit den Armen lassen den Anwender entweder am Boden entlang krabbeln, in der Luft gleiten oder sich vom Boden abstossen. Die Fortbewegungsmethode ist eine geniale Idee, da ja im Gegensatz zum virtuellen Raum der reale Raum, wo man die Anwendung spielt, begrenzt ist. Gleichzeitig hat man ständig eine haptische Erfahrung, was für die Immersion – dem mentalen und emotionalen Eintauchen ins Spiel – natürlich sehr wichtig ist.
Klarträumen
In Lucid Trips schlüpft man in ein abstraktes Bewusstsein, in dem man eine traumähnliche Umgebung eintaucht. Der Name des Spiels kommt von Klarträumen oder eben luziden Träumen. Der Träumende kann dabei im Wissen, dass er träumt, den Traum willentlich steuern und ist quasi selber der Regisseur. Darum erstaunt es nicht, dass der virtuelle Planet an ein meditatives Alice in Wonderland erinnert.
Virtuelles Geocaching
Die virtuelle Welt von Lucids Trips lädt zur Interaktion ein. Die Entwickler wollen, dass die Spieler entdecken und ausprobieren. Ziel ist eine neue Variante des Geocachings. Beim Geocaching, der elektronischen GPS-Schnitzeljagd, sucht man mit Hilfe der App, versteckte Gegenstände (Caches), welche ein Logbuch enthalten. Wie bei Lucids Trips geht es dabei um die Faszination des Suchens und Findens in einer möglichst spannenden Umgebung. Die Leute, welche einen Cache verstecken, möchten anderen die schöne Gegend zeigen. Das Spiel gibt es darum also auch in Multiplayervariante: Dabei können andere Spieler Hinweise oder Spuren hinterlassen, welchen man folgen kann. Durch Positional Tracking soll es auch möglich sein, intuitiv 3D-Objekte und Skulpturen selber zu gestalten oder auch ganze Planeten zu modulieren.
Die Entwicklungen gehen voran
Das Spiel steckt noch in den Kinderschuhen und es gibt noch viel Potential – in einem guten Sinne gemeint. Das Erlebnis ist nämlich jetzt schon sehr toll. Zurzeit kann man in Lucids Trip mit HTC Vive oder eine Oculus Rift + Touch experimentieren. In Zukunft ist es auch für die Playstation VR geplant. Da das Entwicklerteam aus Hamburg kein grosses Budget hat, machen sie alles Schritt für Schritt. So hat man im Moment auch nur einen Planeten zur Auswahl und später kommen dann noch mehr dazu.
Um ein möglichst hohes Level an Immersion, zu gewährleisten, hat das Team von Lucid Trips übrigens auch eine spezielle Körperaufhängung entwickelt, in der der User 30 Grad nach vorne geneigt über dem Boden hängt. Ein zusätzlicher Wind-Generator macht das immersive Erlebnis noch besser. Doch die Aufhängung ist vorerst nur ein Experiment und soll nicht Teil des kommerziellen Spiels werden.
Wenn Träume wahr werden
Der Traum selber fliegen zu können, ist ein Menschheitstraum. Mit VR und Lucids Trips wird er zumindest ein Stückchen wahr. Nico Uthe, der Initiator des Spiels durfte selber schon die Erfahrung von echten Klarträumen machen. Und macht nun so seinen Traum wahr, luzide Träume seinen Freunden und Interessierten zugänglich zu machen.
Quelle: Medienmitteilung, Vice