Die Gemeinde Blauen im Baselbiet feiert mit ihrer erfolgreichen Landreform auch einen Sieg über eine Erblast aus der Zeit von Napoleon . Dazu beigetragen ein ein Virtual Reality (VR) Projekt der ETH Zürich.
Vertrauen, Virtual Reality und ökologische Ausgleichsflächen als Lösung
Auch Blauen konnte den gordischen Knoten erst im zweiten Anlauf lösen – mit einer Vielzahl an Bemühungen. Federführend war das Bundesamt für Landwirtschaft. «Akzeptanz bei den Grundeigentümern und in der Gemeinde war der Schlüssel zum Erfolg», sagt Christian Hofer, Direktor des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW). Blauen sei ein Vorzeigeprojekt, auch für die weiteren rund 100 Meliorationen, die in der Schweiz im Gang sind.
Um das Vertrauen zu gewinnen, setzte das BLW auch auf moderne Technik. Der Bevölkerung, den Bauern und Landbesitzern wurden nicht etwa abstrakte Pläne und Landkarten präsentiert, sondern 3D-Darstellungen, erschaffen im Rahmen einer Masterarbeit am Institut für Raum- und Landschaftsentwicklung an der ETH Zürich.
Auf Grossbildschirmen oder mit der VR Brille konnten die Betroffenen die angeblichen Vorteile der Landreform betrachten. «Der Schlüssel zum Erfolg ist, dass wir alle ins Boot holen konnten und niemand Angst hatte, am Schluss als Verlierer dazustehen», sagt BLW-Direktor Hofer.
Zerstückeltes Land – auch wegen eines alten Gesetzes von Napoleon
Und was hat das mit Napoleoon zu tun? Bis in die 80er Jahre gehörte das Laufental und damit auch die Gemeinde Blauen zum Kanton Bern. Und dort galt lange noch die Erbteilung aus der Zeit des französischen Kaisers. Diese besagt, dass Grundbesitzer im Todesfall ihr Land auf alle Kinder aufteilen. Das hatte zur Folge, dass der Boden zerstückelt wurde – und in der Folge auch das Leben der Bauern in Blauen schwer machte.
Quelle: SRF / bazonline