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Digidays – Theater Chur

Das Theater Chur lädt zu den «Digi Days», einem viertägigen Festival ganz im Zeichen von digitalen Formaten. Neben der Nutzung von Online-Angeboten ist der Besuch vor Ort dennoch sehr erwünscht.

An den sogenannten Digi Days werden unterschiedliche Arbeiten gezeigt, die Digitalität als künstlerische Strategie nutzen. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf der Vermittlung neuer Erfahrungs- und Erzählräume, die durch die Verwendung von Technologie im Theater entstehen, sondern beleuchtet auch die veränderten Arbeitsweisen von Theaterschaffenden im digitalen Zeitalter. In einer Rundumbespielung des Hauses – und darüber hinaus – können Menschen zusammenfinden und in Austausch treten.

Während der viertägigen Veranstaltung stehen für das Publikum derezeit vom bis 10. März insgesamt fünf Produktionen direkt im Theater Chur oder über dessen digitale Kanäle zur Verfügung. Dazu kommen drei Workshops, der Dokumentarfilm «Regie: KI» samt Installation im Seitenfoyer sowie das Gesprächsformat «Artisttalk». Diese Diskussion über Digitalität und Theater findet morgen, am 9. März um 18 Uhr analog vor Publikum in der Theater-Bar statt, lässt sich aber auch via Livestream verfolgen.

I am (VR)

Für die «Digi Days» wurde Susanne Kennedys Virtual Reality Installation «I am (VR)» gleich von zwei «Mit-Netzwerkern» koproduziert: den Münchner Kammerspielen und dem Volkstheater Wien. Digitaldramaturg Regenass nennt Kennedy «eine der gefragtesten Regisseurinnen überhaupt». «I am», im Gästezimmer unterm Theaterdach mittels VR Brille zu erleben, sei einerseits eine Art theatrale Meditation, andererseits ein gutes Beispiel für neue Theaterformen. Die Zuschauenden würden am Geschehen partizipieren und könnten dessen Verlauf sogar beeinflussen. «Die Art wie erzählt wird, reagiert auf unsere Teilnahme.»

Forschen und experimentieren

Für Theaterleiter Roman Weishaupt stehen digitale und analoge Theaterformate keineswegs im Widerspruch zueinander. «In beiden Fällen geht es um Begegnung, um Austausch», sagt er. Die Coronakrise habe die Digitalisierung im Alltag spürbar beschleunigt. Da Theater stets die Lebenswirklichkeit spiegelt, ist die Erweiterung des analogen Raums in Richtung virtueller Realität für Weishaupt folgerichtig. Eine Auseinandersetzung damit ebenso. Digitale Formate brächten neue Erzählweisen hervor; um diese zu erforschen und mit neuen Formen zu experimentieren, dafür sei das Theater genau der passende Ort.

Wie viel Gewicht Weishaupt der Digitalität im Theaterbetrieb beimisst, zeigt sich in seinem Bemühen, die monatelange Schliessung des Hauses während der Pandemie kreativ zu nutzen. Ein von Bund und Kanton unterstütztes Transformationsprojekt hat dem Churer Theaterhaus eine neue – wenn auch temporäre – Stelle beschert, die Yves Regenass nun ausfüllt: die Stelle des digitalen Dramaturgen. Nicht ohne Stolz betont Weishaupt, dass sich das Theater Chur bereits im Frühling 2021 dem länderübergreifenden Theaternetzwerk Digital angeschlossen hat – als erstes Schweizer Theaterhaus notabene. Wir haben darüber berichtet.

Mehr Infos zur Veranstaltung findet Ihr hier: https://www.theaterchur.ch/digidays

Quelle: suedostschweiz

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