Eine neue Softwareplattform mit Beteiligung der Universität Stuttgart ermöglicht standortübergreifende Zusammenarbeit im 3-dimensionalen Raum.
Simulationsergebnisse aus Supercomputern oder Konstruktionsdaten aus CAD-Systemen werden normalerweise in einer Cave visualisiert und analysiert. Der aus dem Englischen stammende Begriff Cave Automatic Virtual Environment (abgekürzt: CAVE; wörtlich übersetzt: Höhle mit automatisierter, virtueller Umwelt) bezeichnet einen Raum zur Projektion einer dreidimensionalen Illusionswelt der virtuellen Realität. Das System findet ab den 1990er Jahren (da sieht man mal wieder, wie lange es VR-ähnliches schon gibt) Verbreitung vor allem in Forschung und Industrie, etwa beim Autodesign. Im Gegensatz zu Head-Mounted Displays bietet eine CAVE mehreren Nutzern gleichzeitig die Möglichkeit eine virtuelle Welt zu erleben.
Zusammenarbeit in der VR
Das in der Corona-Pandemie erforderlich gewordene „Social Distancing“ ist in der Cave jedoch nicht möglich. Visualisierungsexperten aus sechs Baden-Württembergischen Hochschulen und Universitäten haben im Projekt „Virtuelle Kollaborationslabore Baden-Württemberg“ (KoLab-BW) eine neue Softwareplattform entwickelt, die die Kooperation räumlich getrennt arbeitender Personen in Virtuellen Umgebungen ermöglicht.
Teammitglieder aus Wissenschaft, Forschung, Entwicklung und Anwendung können sich mit Hilfe der im Projekt KoLab-BW entwickelten VR-Software sowie kostengünstiger, kommerziell verfügbarer VR-Brillen und Controllern in einem virtuellen Meeting-Raum treffen, dessen Hardware an beliebiger Stelle stehen kann.
Spontanes VR-Treffen
Repräsentiert durch Avatare interagieren sie in diesem virtuellen Raum miteinander und analysieren gemeinsam 3D-Visualisierungen – direkt von ihrem Arbeitsplatz aus oder sogar im Homeoffice.
Insbesondere in Szenarien, die ein spontanes persönliches Zusammenkommen erschweren – verteilte Standorte der Mitarbeitenden oder eben das aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie erforderlich gewordene „Social Distancing“ – unterstützt diese Technologie die Zusammenarbeit und erleichtert massgeblich aktuell erschwerte Arbeitsprozesse.
Nicht nur in Corona-Zeiten wird dies unter anderem dazu beitragen, wissenschaftliche Erkenntnisse zu beschleunigen oder die Einführungszeit neuer Produkte am Markt deutlich zu verkürzen.
Zudem wird erwartet, dass die neue Software im Bereich von Schulung und Training von grossem Nutzen sein wird. So könnte sie die Ausbildung von Studierenden massgeblich unterstützen oder auch für moderne Methoden des Distance Learnings genutzt werden.
Quelle: innovations-report / Wikipedia