Die «Games»-Ausstellung im Landesmuseum – Der Teamevent Test

Das Landesmuseum in Zürich will mit der Ausstellung «Games» das Videospielen der breiten Bevölkerung näherbringen. Wir waren zu Besuch und haben uns einen Eindruck darüber verschaffen.

Eignet sich die angekündigte Ausstellung «Games» im Landesmuseum für einen Teamevent mit vor allem jungen IT-Mitarbeitern? Die Idee schien zumindest gut und so buchten wir für das VR-Startup HEGIAS eine Führung.

Schon zu Beginn wurden wir darauf hingewiesen, dass die Führung nur ca. 30 Minuten gehen wird und der Rest der Stunde zum Ausprobieren reserviert sei. Wieso man dann eine stündige Führung bucht und bezahlt ist etwas rätselhaft, aber nun gut. Während der kurzweiligen Führung erfuhren wir in der Ruhmeshalle einige spannende Fakten rum ums Thema.

Jeder 3. Mensch spielt Games

Die meisten dieser Fakten findet man wohl auch auf den interaktive Panels, welche in wenigen Sätzen Informationen zu den Entwicklungen der jeweiligen Zeit geben. So erfährt man zum beispiel, dass weltweit 2,5 Milliarden Menschen regelmässig Videospiele spielen und diese Zahl wohl noch grösser wäre, wenn alle Menschen Zugang hätten. Dabei seien die Geschlechter mittlerweile wieder gleich auf. Der Markt für Games ist inzwischen grösser als jener von Musik und Film zusammengenommen.

Eine nicht vollständige Reise durch die Geschichte

Neben Infos gab es natürlich auch «Hardware». Den Anfang machten die 1970er Jahre, wo man den 1972 erschienenen Klassiker «Pong», eine Tischtennis-Simulation, ausprobieren kann. Weiter ging es zum Arcade-Spiel «Space Invaders», das 1978 erschien und welches man auf einem Original-Spielautomaten erleben darf. Wer in die Videospielwelt der 1990er Jahre eintauchen will, kann das mit einer Partie «Counter Strike» am Röhrenbildschirm tun. Im 2000er Raum stechen die Badewanne und das Klo aus «Sims» ins Auge und auch «Minecraft» zeigt, dass Phantasie und das Gestalterische im Gaming auch ihren Platz finden.

Die Reise endet im heute, in den 2010er Jahren: Hier taucht man mit VR-Brillen ganz in die virtuelle Realität ein, etwa im Spiel «Beat Saber» oder bei «Job Simulator». So hingen dre gut besuchte VR Stationen in einem weissen Raum von an Duschen erinnernde Pfosten runter.

Das Team von HEGIAS blieb etwas unbeeindruckt. Dass niemand von den VR Cracks diese Games austeste lag auf der Hand Die Ausstellung ist nämlich sehr klein und es fehlen entscheidende Punkte. Wo bleiben die kleinen Game-Consolen aus den 90er, auf denen man nur ein einziges Spiel spielen konnte? Wie sieht es mit der Entwicklung des Mobilephones aus? Wo bleibt AR mit z.B. dem Welthit Pokémon Go?

Eine Antwort auf die letzte Frage findet man in einem NZZ Bericht: «Das Spielen auf mobilen Geräten wurde bewusst weggelassen, da der technische Zugang dazu schwierig gewesen wäre, zum Beispiel wegen Diebstahls», erklärt das Landesmuseum. Zudem habe man sich in den 2010er Jahren auf Virtual Reality konzentrieren wollen, was viele Besucherinnen und Besucher im Gegensatz zum Spielen auf mobilen Geräten nicht kennen würden.

Alles in allem war die Ausstellung eher enttäuschend, auch wenn sie spannende Fakten lieferte.

Quelle: NZZ

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