US-Amokläufe: Virtual-Reality-App lehrt Überlebensstrategien

In den USA gab es 2019 bereits mehr als 300 Amokläufe mit Schusswaffen.  VR-Training für Unternehmen sollen nun Angestellten helfen, im Falle eines Amoklaufs richtig zu handeln.

Was wäre das optimale Verhalten, wenn man einen Amokläufer bemerkt? Hierzulande sind wir im Vergleich zu den USA, wo sich bereits in diesem Jahr 300 Amokläufe ereignet haben, der Gefahr nicht so oft ausgesetzt. Aber wie man so schön sagt: Better safe than sorry; es lohnt sich die Mitarbeiter für einen Ernstfall zu schulen. Bei der El-Paso-Schiesserei soll die Software gar Leben gerettet haben, behauptet Walmart-CEO Doug McMillon. Aber zuerst von vorne:

Die VR-Erfahrung besteht aus instruktiven 360-Grad-Videos, die an wechselnden Orten im Büro Ernstfallsituationen durchspielen. Die Szenen werden mit Quizzen kombiniert und testen so die Bereitschaft der Mitarbeiter, möglichst schnell überlebenswichtige Entscheidungen zu treffen. Dabei helfen animierte Einblendungen, die auf Warnsignale aufmerksam machen sowie grundlegende Sicherheitskonzepte und Überlebenstaktiken erläutern.

Durch das VR-Training führt der Polizeibeamte und SWAT-Einsatzleiter Drew Hancock, der auf 25 Jahre Berufserfahrung zurückblicken kann. “Überlebensstrategien zu lernen ist wichtig, aber verschiedene Szenarien wirklich zu simulieren und zu erleben, das steigert das Situationsverständnis und die Reaktionszeit, was im Ernstfall den Unterschied machen könnte”, sagt Hancock.

Virtual Reality soll bereits Leben gerettet haben

Urheber des VR-Trainings ist das US-Startup Pixvana, das neben einer Plattform für VR-Videoschnitt und -distribution VR-Schulungen für Unternehmen entwickelt. Für das VR-Amoklauftraining arbeitete Pixvana mit der Sicherheitsfirma Alexo zusammen.

Auf der offiziellen Internetseite gibt es ein Einführungsvideo in die VR-App sowie die Möglichkeit, mehr Informationen anzufordern. Das Startup entwickelt auf Nachfrage VR-Trainings für spezielle Standorte, Architekturen und Industrien.

Walmart nutzt bereits eine ähnliche Software, um Mitarbeiter auf Amokläufe vorzubereiten.  “Ich habe das Training selbst durchlaufen. Und bei VR ist es so, dass man eher das Gefühl hat, in der Situation zu sein und die Schritte zu verstehen, die während eines Amoklaufs notwendig sind”, sagt McMillon.

Walmart kaufte im November 2018 rund 17.000 Oculus-Go-Brillen für das Angestelltentraining ein. Entwickelt werden diese Trainings vom VR-Startup Strivr, das mit einer Reihe großer US-Unternehmen kooperiert.Laut Strivr-CEO Derek Belch wurde das Amoklauftraining speziell für Walmart entwickelt in Zusammenarbeit mit Sicherheitsfirmen. Unter anderem wurden dazu auch Aufnahmen von Sicherheitskameras ausgewertet.

Quelle: Mixed

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