Antikes Palmyra in 360° und 3D

In Echt zerstört, aber virtuell mit einer aufwändigen Produktion gerettet: Die Stiftung Preussischer Kulturbesitz haben das UNESCO-Welterbe Palmyra in einem aufwendigen VR-Projekt digital rekonstruieren lassen.

Das UNESCO-Welterbe Palmyra erlangte in den letzten Jahren traurige Berühmtheit: Vor den Augen der Weltöffentlichkeit erlitt die historisch so bedeutsame Oasenstadt schwere Schäden. Bei Kämpfen zwischen Rebellen und Regierungstruppen gerät die Ruinenstadt Palmyra 2013 zum ersten Mal unter Beschuss. Viele Gebäude werden damals stark beschädigt. Während des syrischen Bürgerkrieges wird das UNESCO-Welterbe 2015 dann weiter systematisch zerstört. ZDF/Terra X und die Stiftung Preussischer Kulturbesitz haben “die Königin der Wüste” nun in einem aufwendigen VR-Projekt digital rekonstruieren lassen.

Tour 1: Agora, Römisches Theater und Tetrapylon

Der erste von drei 360°-Filmen führt zu den wichtigsten Treffpunkten des antiken Palmyra: der Agora und dem römischen Theater. Tausende Zuschauer fanden dort Platz und liessen sich unterhalten – mit Komödien, Liebesstories aber wohl auch mit blutigen Spektakeln wie Gladiatorenkämpfen und Tierhatzen.

Tour 2: Kolonnade, Hadriansbogen, Nabu-Tempel und Diokletian-Therme

Der zweit 360°-Film zeigt die berühmten Kolonnaden sowie den Hadriansbogen und führt zum Nabu-Tempel und Diokletian-Bad. Die Therme bot Badekomfort, wie ihn auch die Bürger Roms kannten.

Tour 3: Bel-Tempel

Die dritte Tour führt zum berühmtesten Heiligtum Palmyras, dem Bel-Tempel. Einzigartig ist sein aussergewöhnlicher Stilmix, der griechisch-römische und orientalische Komponenten miteinander verbindet.

Making of

Die grössten Herausforderungen bei der Produktion waren die Menge der Daten und die Komplexität der Anlagen. In Abstimmung mit Archäologen des Vorderasiatischen Museums wurde überprüft, dass Anlage und Texturierungen der Plätze, Strassen und Gebäude korrekt sind. Stück für Stück wurden die Prachtbauten Palmyras digital rekonstruiert, allein 80 Kilometer laufende Fassadenfläche im Computer virtuell aufgebaut, modelliert und texturiert – ein Prozess von mehr als 2.000 Arbeitsstunden. Neben den drei Touren finden Interessiert auch spannendes Making of zur Produktion sowie weitere Dokus, welche jedoch nicht mit 360° produziert worden sind.

Dank der digitalen Rekonstruktion der Oasenstadt kann das kulturelle Erbe der Syrer, zumindest virtuell wieder erlebbar werden. Die VR-Technologie bietet uns herausragende Möglichkeiten, die User mit auf eine (Zeit-)reise zu nehmen, wie wir schon in diversen Berichten gezeigt haben.

Quelle: ZDF / Presseportal

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