Guckt er nett? Sollte er grosse Augen haben? Einen runden Kopf? Wie sieht der Serviceroboter der Zukunft aus? Wie wirken bestimmte Prototypen auf junge und ältere Menschen? Das möchten Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena herausfinden. Sie testen mit Hilfe von Probanden, wie diese mit Robotern umgehen.
Wie die Roboter der Zukunft aussehen sollen, erforschen derzeit Wissenschaftler der Universität Jena. Etwa 50 Probanden im Alter von 18 bis 30 und 55 bis 70 Jahren sind bereits mit Hilfe einer Virtual Reality Brille in eine andere Welt katapultiert worden. In dieser bekamen sie verschiedene Prototypen von Robotern gezeigt, sollten dort Aussehen und Sympathie bewerten.
“Die digitale Entwicklung schreitet enorm voran.” weiss Prof. Dr. Stefan Schweinberger vom Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie. Er betreut das Forschungsprojekt “Psychologische Angstmessung in der Mensch-Roboter-Interaktion unter Berücksichtigung individueller Unterschiede”. Denn in einem sind sich die Experten jetzt schon sicher: Serviceroboter werden in Zukunft in Pflege und Haushalt eine grössere Rolle spielen.
Sympathische Roboter sind gefragt
“Je sympathischer die Roboter erscheinen, umso leichter fällt es den Menschen mit ihnen zu interagieren”, hat Doktorand Paul Winkler festgestellt. Er ist für die Tests verantwortlich, verkabelt in einem Labor im Keller die Probanden. Während des Tests werden auf diese Weise Herzrate und Hautwiderstand gemessen und überprüft, ob die Aussagen, die die Testpersonen hinter der VR-Brille treffen auch mit ihren körperlichen Reaktionen übereinstimmen.
Erstaunlich: Ältere Menschen sind offener
“Was wir in einer ersten Untersuchung bereits feststellen konnten: Das Klischee, dass ältere Menschen mehr Vorbehalte gegen Roboter haben, stimmt nicht unbedingt”, sagt der Wahrnehmungsforscher Schweinberger. Eher reagiere die jüngere Generation skeptisch auf die technischen Wesen, die einen in Zukunft den Kaffee an den Tisch bringen oder an die tägliche Einnahme von Tabletten erinnern. Während in der Fertigung stellenweise ohne Industrieroboter – etwa am Fliessband zum Heben von schweren Lasten – gar nichts mehr geht, ist momentan noch nicht absehbar, wann und ob derartige Maschinen Einzug in die Haushalte halten.
Quelle: mdr