Crazy Machines VR im Vorab-Knobeltest

Knobeln und lachen: Über «Crazy Machines VR» von Fakt Software aus Leipzig haben wir schon einige Male berichtet. Es handelt sich um ein lustiges Puzzle-Spiel mit 40 Kettenreaktions-Levels aus insgesamt fünf Kapiteln. Wir sind mit dem VR-Puzzler bereits auf Tuchfühlung gegangen und haben uns köstlich amüsiert. Allerdings wird euch einiges an Geduld und Zeit abverlangt. Einstieg und Steuerung sind aber kinderleicht. Daher ist das Spiel auch für eine breite Zielgruppe geeignet.

Eile mit Weile

Ein erster Teil von «Crazy Machines» erschien damals am 1. Oktober 2005 auf Steam. Die Bewertungen für das erste 2D-Spiel fielen sehr positiv aus. Den Neuaufleger hat das Entwicklerstudio nun voll auf VR getrimmt. Man hat als Spieler den Eindruck, dank der Touchsteuerung selber mit den Objekten in der 3D-Umgebung zu interagieren. Das Spielprinzip ist aber simpel gehalten: Einleitend wird euch stets ein Szenario gezeigt, bei dem es etwa darum geht, einen Baseball über mehrere Hindernisse zum Ziel zu bewegen. Aus einem grossen Werkzeugkasten steht bei jedem Level ein Mix aus vertrauten und neuen Manövrier-Tools zur Wahl.

Die Initialbewegung ist jeweils auf Knopfdruck abrufbar. Danach ist euer Einfallsreichtum gefragt. Wohin mit dem Amboss? Wohin mit dem Riesentoaster? Und was soll das Windrand und der Boxkasten? Habt ihr euch einmal für ein paar Objekte festgelegt, könnt ihr diese nacheinander in beliebiger Reihenfolge in die freien Slots einklinken lassen, indem ihr besagte Gerätschaften an Ort und Stelle loslässt. Man kann die Hilfs-Gadgets aber auch ohne Zeitdruck beliebig umplatzieren.

Mürrischer Helfer

Wird das Grübeln zu anstrengend, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder lasst ihr per Start-Button einen Teil der Animation vor euch ablaufen. Oder ihr schiebt fragliche Teile in den Scanner des meckernden Assistenz-Roboters. Dieser analysiert darauf das Puzzle-Stück und kann euch mit einem Lichtkegel den genauen Platzierungsort anzeigen. Ihr werdet aber immer wieder fiese Sprüche hören. Als hättet ihr euren Professortitel in Las Vegas erworben.

Lachen ist gesund

Die Endorphin ausschüttende Belohnung ist das amüsante Schauspiel der gelösten Kettenreaktions-Puzzles. Auf einmal wird klar, was geschieht, wenn es darum geht, eine Kugel über einen Katapultions-Toaster vor ein laufendes Windrad zu bugsieren. Oder sich als Meister physicus die Hangabtriebskräfte eines Querbalkens zu vergegenwärtigen, während waghalsige Tierversuche mit den Laborschweinchen angestrebt werden. Auch hier offenbart sich zwischendurch ein VR-Schau(er)spiel, wenn auf einmal die harmlosen Versuchsobjekte über ein rotierendes Riesenrad mit neuronalen Stromstössen geröstet werden. Eine Ode an die Lemminge.

Zum Glück stehen nicht nur Tierversuche an der Tagesordnung, denn manchmal geht euer Protagonist sehr fahrlässig mit seinen Teleportationsmaschinen um. Für reichlich Abwechslung sorgen hierbei die verschiedenen Hintergründe: Von der Wüstenlandschaft, über den Olymp, die Area 51 bis hin zur Weltraumstation ist die amüsante Klötzchentour sehr umfangreich an Inhalten. Auch gut: Die witzige Hintergrundmusik ändert sich in regem Rhythmus von Level zu Level.

Nach Denkstrapazen ohne Gleichen ist der Ulk-Faktor eines jeden Levels auch gleichermassen ein Haupt-Motivator. Unterhaltsam ist das ruhige Spielgeschehen mit den unzähligen Wiederholversuchen allemal. Ob man das auch gleichzeitig als Kritikpunkt werten möchte? Ich hätte mir einen Zusatz-Schwierigkeitsgrad gewünscht, bei dem es entweder eine Zeituhr zur Bewältigung gewisser Aufgaben gibt oder der meckernde Hilfsroboter nur eine beschränkte Zeit zur Wahl steht.

Dieser kann etwas abhängig machen, wenn man sich nicht in ruhigen Puzzle-Spielwiesen zuhause fühlt. Achievements wie das Lösen von Rätseln innerhalb einer gewissen Zeitspanne hätten mit knalligen Punkte abgegolten werden können, was dem Ganzen sicher ein bisschen die «Arcade-Krone» aufgesetzt hätte.

Einen (echten) Kritikpunkt habe ich dennoch: Manchmal kommt es bei VR-Bewegungen zu leichten Rucklern. Ankreiden kann man auch, dass keine erweiterten Grafikeinstellungen zur Wahl stehen. Die Konturen der Objekte hätten einen Tick polierter ausfallen dürfen, was vereinzelt etwas Kantenflimmern auslöst.

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