Erstmals weltweit haben zehn Personen zugleich eine Immobilie in der virtuellen Realität besichtigt: einen neuen Laden der Migros.
Zehn Migros-Manager sind in Zürich-Altstetten durch einen Laden spaziert, den es noch gar nicht gibt. Eine neue Migros-Filiale in Schlieren wurde virtuell begehbar, bevor sie fertiggestellt ist. Es ist die grösste Simulation eines Bauprojektes, die es weltweit gibt. Installiert wurde es in der Virtual-Reality-Halle «Fusion Arena» in Zürich Altstetten. Die Supermarktfläche, durch die die Migros-Vertreter laufen konnten, betrug ganze 3000 Quadratmeter. Das Projekt war eine Premiere für die Migros, aber auch für die VR-Halle Fusion Arena selbst.
Während der Begehung haben die Manager und Mitglieder der Migros-Baukomission über Aspekte wie die Deckenhöhe, Inneneinrichtung und Raumgrösse diskutiert. «Für alle Teilnehmer war es das erste Mal, dass sie sich in Virtueller Realität richtig bewegt haben, was bereits eine spezielle Erfahrung ist», erklärt Ronny Tobler, der die VR-Halle Fusion Arena betreibt.
Eindruck des Objekts
Migros Projektleiter Piotr Dawidowicz sah den Nutzen vor allem darin, dass bei der Begehung alle den gleichen Eindruck des Objekts bekommen und die gleiche Vorstellung von eventuell auftretenden Problemen haben. Die Migros sieht in dem Projekt ein Experiment, das noch nicht zum Standard für alle Projekte werden kann. Der «Proof of concept» mit der Supermarkthalle in Schlieren, sei aber erfolgreich verlaufen.
Tobler und sein Team erhielten von der Migros vorgängig 3D-Modelle und Texturen sowie Beschreibungen der Materialien an verschiedenen Orten im virtuellen Raum. Dabei sollte das Corporate Design der Migros möglichst realistisch nachgebildet werden.
Hohe Kosten
Bei der Visualisierung eines solchen Bauprojekts wie das des 3000 Quadratmeter-Supermarkts müssen Firmen mit happigen Kosten zwischen 20’000 und 40’000 Franken rechnen. Für Firmen sollen sich aber Kostenersparnisse ergeben, wenn etwa Bau- oder Konstruktionsfehler vermieden werden, wie die VR-Hallen-Betreiber versprechen.
Bei der Begehung selbst hält sich Tobler und sein Team raus. «Wir überwachen so eine Simulation aus technischer Sicht und ein Architekt oder Bauherr übernimmt die Führung. In diesem Fall hat dies der Projektleiter übernommen.»
Quelle: Handelszeitung