Virtual Cookie: Wie VR den Geschmack verändert

Japanische Forscher hacken die Gehirne ihrer Probanden und täuschen mit künstlichen Düften und VR Brille verschiedene Geschmacksrichtungen vor. Die Tester meinen, etwas ganz anderes zu essen, als das, was sie sich eigentlich in den Mund stecken.

Ein Keks, der fünf verschiedene Geschmacksrichtungen enthalten kann, obwohl sich seine Zusammensetzung nie verändert? Wie schnell sich unser Gehirn manipulieren lässt und wortwörtlich alles frisst, zeigt ein spannendes Experiment aus Japan.

Geschmacksnerven-Update mit VR

Was sich zunächst als eine blosse Spielerei und vor allem nach einer verrückten Idee anhört, beinhaltet einen seriösen Forschungsansatz. Die Ausgangsfragestellung der Labor-Connaisseure des Cyber Interface Labs an der Universität Tokio lautet dabei: „Wie können wir die menschlichen Sinne so manipulieren, dass wir neue Essenserlebnisse schaffen?” Der leitende Assistenzprofessor Takuji Narumi will den Menschen damit ein Geschmacksnerven-Update verpassen.

Mit Schlauch und VR den Geschmack verändern

Das wissenschaftliche Spezialküche-Team hat dazu die Gehirne der Probanden mit VR Brille und Düften gehackt, ohne das Essen selber zu verändern. So projiziert das Forscherteam mit der VR Brille ein Schokoladen-Bildnis auf einen Keks und leitet künstliche Kakao-Aromen über Schläuche in die Nase eines Probanden. Der Tester meint tatsächlich, statt eines normalen Butterkeks, ein Schokoladenguetzli im Mund zu haben. Und das obschon der Proband die Veränderung der Farbe sogar gesehen hat.

Skeptisch betrachtet der Proband seinen Keks.

Die Tokioter Forscher manipulieren mit ihrem Ansatz, nicht das Essen, sondern die menschliche Wahrnehmung. Bereits aus anderen Studien ist längst bewiesen, dass wir unser Gehirn leicht austricksen können. Täuschen wir zum Beispiel mit einem einfachen künstlichen Lachen für 60 Sekunden vor, wir seien gerade fröhlich, schüttet unser Gehirn Glücks-Hormone aus. Etwas Ähnliches passiert also mit unseren Geschmacksnerven.

Der Youtube Clip zeigt, wie das Ganze funktionieren soll.

Diät mit VR fällt ganz leicht

Die Forschung birgt für ganz verschiedene Gebiete enormes Potential. Astronauten zum Beispiel oder Menschen, welche aus gesundheitlichen Gründen auf bestimmte Nahrungsmittel verzichten müssen, dürften sich auf die VR Aromen freuen.

Und auch eine Diät könnte durch die VR-Brille erleichtert werden, wie die Forscher hoffen: Wer weniger essen möchte, kann in Zukunft nicht nur die Zusammensetzung respektive den Geschmack in der VR ändern, auch  die Grösse eines Gerichts kann man anpassen. So stelle sich unter anderem das Sättigungsgefühl schneller ein.

Quelle: VRscout / Motherboard / Youtube

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