Virtueller Jöggelikasten aus der Schweiz

VR-Brille aufsetzen und am echten Tischkicker – in der Schweiz bekannter als Jöggeli- oder Töggelikasten – loslegen: Bei Koliseum Soccer VR vermischt das Schweizer Startup Kynoa Hightech mit dem beliebten Fussball-Spass.

Zwei Spielerreihen stehen sich im Mittelfeld gegenüber. So, wie man es eben aus jedem Tischfussballspiel kennt. Plötzlich reisst sich ein Spieler von der Stange los und beginnt zu dribbeln. Mit dem Ball am Fuss lässt er die gegnerische Mittelreihe und auch die Verteidiger hinter sich, schlägt noch einen Haken – und schiesst dann unhaltbar ins linke Eck.

Was wie der Traum eines Tischfussballers klingt, ist Realität – zumindest virtuelle Realität. Das Schweizer Startup Kynoa hat einen vielseitigen Jöggelikasten gebaut, der in Verbindung mit VR-Headsets funktioniert.

Koliseum Soccer VR ähnelt vom Aussehen her stark einem herkömmlichen Kicker-Automaten. Allerdings ist die Oberfläche mit einer Metalldecke verschlossen. In die Oberfläche sind vier Rift-Kameras eingelassen, mit denen Koliseum die Headsets der Spieler trackt. Im Spiel sind die beiden Gegner – man spielt stets zu viert – als halbtransparente Avatare zu sehen. Die soliden Kickerstangen haben an den Griffen auf Daumenhöhe insgesamt vier Buttons, mit denen die Spieler Spezialeffekte wie das freie Dribbeln auslösen können. Das virtuelle Spielfeld ähnelt einer herkömmlichen Tischkicker-Arena, für das Drumherum sind aber verschiedene Settings wählbar, etwa ein futuristisches Stadion, ein Piratenschiff oder eine Metropolis-Kulisse.

Virtuelle Tricks

Das Spiel verläuft hochgradig turbulent. Kicker-Profis sind natürlich im Vorteil, weil Reaktionsgeschwindigkeit und Angriffsroutinen auch hier sehr wichtig sind. Wer die Spezialeffekte taktisch einsetzt, kann aber auch erfahrene Kicker-Spieler überrumpeln. Das freie Dribbeln wird durch Drücken des mittleren Buttons ausgelöst und endet erst dann, wenn der Angreifer ein Tor schiesst oder von einem Verteidiger geblockt wird – er zersplittert dann und setzt sich an der Originalposition wieder zusammen. Der obere Button ist für Lobs da, die mit dem richtigen Timing das ganze Spielfeld überwinden können.

Die seitlichen Buttons sind derzeit noch nicht aktiv, sollen aber – je nach Spielstufe – mit zusätzlichen Funktionen belegt werden können, so der Hersteller. Will man zum Beispiel vorübergehend den Angriff verstärken, kann man einen Spieler aus der Mittelreihe in die Spitze beordern. Wobei dann natürlich die Gefahr besteht, im Mittelfeld überrannt zu werden. Die Spieldauer lässt sich individuell festlegen.

Das Spielgeschehen wird noch durch weitere Effekte gewürzt. Rollt der Ball über ein spezielles Symbol, erscheinen plötzlich drei Bälle – was den Spielstand binnen Sekunden radikal verändern kann. Besonders spektakulär ist ein grosser Feuerball, der auf dem virtuellen Rasen eine Schneise der Verwüstung hinterlässt: Wer übrig bleibt, kann ungefähr fünf Sekunden lang auf einem leeren Feld spielen.

Aufwändige Technik

Damit das alles funktionieren kann, sind insgesamt fünf PCs nötig für den Betrieb. Vier berechnen die visuellen Inhalte für die Spieler am Tisch, ein fünfter fungiert als Server. Eine Mechanik existiert natürlich auch, die allerdings virtuelle Bälle in Bewegung setzt.

Wer sich fragt, wo der Tischkicker eingesetzt wird, der liest übermorgen weiter.

Quellen: Golem, Gaminggadgets, Kynoa, Youtube

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