Deutsche Forscher erstellen hochdetaillierte 3D-Avatare mit einem Mittelklasse-Smartphone – und das innert nur 20 Minuten. Mittels nur zwei Videoaufnahmen soll die Anwendung dann sogar Animationen zulassen.
Ein Forscher-Team der Universität Bielefeld, Würzburg und der TU Dortmund stellen eine Methode vor, mit der sie 3D-Avatare mittels einer einzelnen Smartphone-Kamera erstellen können. Zwei Videoaufnahmen bilden die Grundlage für das virtuelle Abbild eines Menschen. Der gesamte Vorgang der virtuellen Rekonstruktion eines Menschen soll etwa zwanzig Minuten dauern. Für die Erfassung des Modells benötigen sie zwei normale Videoaufnahmen: eine für den Körper, eine weitere für den Kopf. Es wird kein 3D-Scanner benötigt, die gewöhnliche Smartphone-Kamera genügt.
Bei herkömmlichen monokularen Rekonstruktionen wird in der Regel nur ein Ganzkörper-Scan durchgeführt. Eine separate Aufzeichnung des Kopfes soll den Forschen nach jedoch für eine deutlich höhere Detailqualität in diesem Bereich sorgen.
Beim Kopf-Scan wird das Smartphone einmal in einem Zug kreisförmig um den Kopf herum bewegt. Bei der Körperaufzeichnung sind es zwei nahtlos aneinandergereihte Umdrehungen. Beim ersten Durchgang werden Kopf, Torso und Arme aufgezeichnet, im zweiten geht es um Hüften, Beine und Füsse.
Teuerer Kamera vs Smartphone – fast kein Unterschied
Zum Vergleich hat das Team Avatare mit einem professionellen Multikamera-System erstellt. Wie das nachfolgende Bild zeigt, sind die Smartphone-Scans auf einem ähnlichen Niveau wie die des Profi-Set-ups. Das umfasst immerhin 48 Kameras.
Das Team gibt an, dass ihre Avatare auch in XR-Anwendungen eingesetzt werden können. Sie seien mit allen Standard-Engines kompatibel und Skelett- sowie Gesichtsanimationen sollen ebenfalls möglich sein. Bewegungen reichen von Augenbewegungen und Grinsen bis zu komplexen Tanzbewegungen mit animierten Armen und Beinen. Diese werden mit Faceware Studio und dem Unitiy Live Plugin erstellt. Hoffen wir, dass mit der Animation die Avatare ein bisschen weniger scary aussehen, als auf den Bildern. 😉
Diese Anwendung ist sehr gut kombinierbar mit allerlei Events und Messen, wo man gerne das Gegenüber fast wie in Echt, sehen möchte.
Quelle: Mixed