Virtuelle Gletschertour für Schüler

Eine Gletscherwanderung ohne Kondition und ohne körperliche Anstrengung unternehmen: Die VR macht’s möglich. Die Pädagogische Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion hat kürzlich ein Set von 30 VR-Brillen angekauft, die interessierten Schulen ab jetzt zur Verfügung stehen. Damit sind beispielsweise virtuelle Expeditionen auf den Suldenferner im Vinschgau möglich.

Bereits seit einigen Jahren organisiert die Pädagogische Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion ein Glaziologiecamp für Schulen. Auf dem Programm steht eine Gletscherwanderung auf den Suldenferner unterhalb des Ortlers. “Dazu braucht es Kondition und Ausdauer. Nicht alle Schüler sind dazu in der Lage oder trauen sich einen stundenlangen Marsch über den Gletscher zu”, sagt Referent Christian Aspmair. Dabei sei das Thema für alle Schulen Südtirols von besonderer Bedeutung. “Da wurde uns die Idee einer ‘Google Expedition’ zugetragen. Es handelt sich dabei um eine Sammlung diverser didaktischer Angebote unter Verwendung der Virtual-Reality-Technik”, ergänzt Projektkoordinatorin Susanne Hellrigl.

Interaktives Lernen inklusive Panoramablick

Das Projekt wurde von der Stiftung Südtiroler Sparkasse mitfinanziert. Konrad Bergmeister, Präsident der Stiftung, ist vom Nutzen überzeugt: “Wenn wir damit Schülern, Schülerinnen und Lehrpersonen Zugang zu Themen verschaffen, an die sie sonst nur sehr theoretisch herankommen, ist ein wichtiges Ziel erreicht. Interaktives Lernen erleichtert das Auffassungsvermögen deutlich”. Peter Daldos vom Unternehmen “Spherea3D” aus Bozen hat das Projekt technisch umgesetzt und koordiniert.

Bei der virtuellen Gletscherreise bekommen alle in der Klasse eine VR-Brille, mit der sie sich mitten in eine virtuelle 360-Grad-Panoramalandschaft begeben. In dieser Landschaft können sie den Blick rundherum und nach oben und unten schweifen lassen – ganz so, als ob sie vor Ort wären. Der Lehrer bekommt ein Tablet, auf dem sämtliche beschreibenden Texte gespeichert sind. Zu besonders interessanten Stellen (POI: Points of Interest) werden den Kindern und Jugendlichen Zusatzinformationen angezeigt. Die Lehrpersonen können mit Fingerzeichnungen direkt am Tablet auf Besonderheiten aufmerksam machen und zudem feststellen, ob alle den betreffenden Punkt im Blick haben. Fragen und Antworten vertiefen diese virtuelle Lerneinheit zusätzlich. Der Suldengletscher ist derzeit von sechs unterschiedlichen Positionen aus “virtuell begehbar”.

Auch das UNESCO-Welterbe GEOPARC Bletterbach ist mittels Google-Expedition erfahrbar.

Quelle: suedtirolnews

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