Per Virtual Reality ins Umspannwerk

Schüler erkundeten die Anlage der Bayernwerk AG in Gebelkofen vom Klassenzimmer aus – mit einer Virtual-Reality-Brille.

In einem Umspannwerk wird mit Hilfe von Transformatoren Hochspannung in Mittelspannung umgewandelt. Danach kann der Strom mittels Trafostationen zu Niederspannung reduziert und schliesslich weiter zu den Haushalten transportiert werden. Man kann sich ausmalen, was es für uns alle bedeuten könnte, wenn in einem Umspannwerk einmal ein Fehler auftritt. Schnell einmal ein Umspannwerk mit einer Klasse gefahrlos erkunden, und das erst noch ohne hinfahren zu müssen? Geht ganz einfach: Virtual-Reality-Brille über den Kopf, Controller in die Hände und los geht’s ins Umspannwerk Gebelkofen. Die Schüler der Klasse 8a des Gymnasiums Lappersdorf (DE) durften das VR Erlebnis testen. Ein weiteres Beispiel wie VR immer mehr in die Schulen einzieht.

„Durch den Einsatz von VR spart man viel Zeit, die man sonst im Auto verbringen würde. So werden auch Kosten eingespart“, erklärt Michael Renghart. Ausserdem könne man Partnerfirmen der Bayernwerk AG in das Umspannwerk einweisen, ohne vor Ort sein zu müssen. Bis zu acht Personen können sich gleichzeitig in einem Umspannwerk virtuell treffen – die Person selbst sieht man aber nicht, sondern einen Avatar. Dies gilt natürlich nicht nur für Schulklassen, sondern für alle möglichen Partnerfirmen.

Um die Besichtigung zu ermöglichen, wurde das Umspannwerk im niederbayerischen Gebelkofen vollständig abgescannt und die dabei entstandene Punktewolke mittels CAD-Software vektorisiert. Mit diesen Daten lässt sich das Umspannwerk vollständig in der virtuellen Realität abbilden. Personen können sich damit über ein System bestehend aus VR-Brille und Controllern von überall aus in die Anlage schalten und diese frei erkunden. Die Eon-Netztochter Bayernwerk will all ihre rund 750 Umspannwerke mittels Virtual Reality (VR) abbilden.

Bis zu 1.000 Stunden Fahrtzeit entfallen

Konkreter gibt sich Bayernwerk beim Einsparpotenzial der Dienstfahrten. Bei vollständiger Digitalisierung der Umspannwerke rechnet das Unternehmen mit einem jährlichen Einsparpotential von 800 bis 1.000 Stunden Fahrtzeit. Bis dieses Ziel erreicht wird, dauert es aber noch. Die komplette Abbildung aller Standorte in VR nehme noch etwa vier Jahre Zeit in Anspruch. Dafür verspricht sich Renghart perspektivisch noch weitere Einsatzfelder für VR in den Umspannwerken. Einer sei etwa die Planung von Bau- und Modernisierungsarbeiten in den Anlagen. Zudem seien technische Erweiterungen des Systems angedacht, sodass die Anlagen auch durch eine Back-End-Anbindung Echtzeitdaten in der VR-Welt anzeigen.

Darüber hinaus lässt sich VR auch in der Ausbildung oder dem Recruiting einsetzen, wie es etwa die Eon-Gesellschaft Avacon bereits macht. Hier helfe VR, realistische Eindrücke verschiedener Berufsbilder in einem sicheren Umfeld zu vermitteln.

Quelle: mittelbayerische /bayernwerk / energate-messenger

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