Beat Saber im PSVR-Test (Update)

Viel Adrenalin und nichts für unbehandelte Hühnerhaugenfüsse: Bei «Beat Saber» von Hyperbolic Magnetism aus der Tschechischen Republik handelt es sich um ein VR-Rhythmus-Musik-Spiel. Nun ist auch die PSVR-Version erschienen, die mit zusätzlichen Inhalten auftrumpft und äusserst gut umgesetzt ist. Ähnlich wie bei «Audioshield» müsst ihr bei «Beat Saber» mit zwei Star-Wars–Leuchtstäben viele Leuchtobjekte mit dem entsprechenden Farbstick kontern. Es kommt aber noch besser. Ihr müsst sämtliche Quader auch von oben, unten, rechts und links treffen, je nachdem, welcher Richtungspfeil bei dem sphärischen Objektregen angezeigt wird. Und manchmal müsst ihr auch einfach zustechen. Damit nicht genug. Während man sich schon fast trancehaft in die Electro Beats der vielschichtigen Eigenkompositionen versetzt, müsst ihr manchmal auch leuchtenden Wänden oder Stachelbällen ausweichen.

Ein Genre mit viel VR-Potenzial

Rein vom Gameplay her ist «Beat Saber» irgendwo zwischen «Audioshield», «Rock Band VR» und «Fruit Ninja VR» angesiedelt. Entgegen anderer VR-Rhythmus-Leidenschaften wie dem Sega-Dreamcast-Revival «REZ Infinite», bei dem die polygonarme und perfekt inszenierte Cyberspace-Welt einige Spieler damals emotional fast zum Weinen gebracht haben soll, kommt bei «Beat Saber» auf einmal viel mehr Bewegung ins Spiel. Was die Bewegungsintensität anbelangt, müssen sich Sportmuffel aber keine Sorgen machen. Ihr könnt zum Beispiel wählen, ob ihr einfach ein lockeres Arcade-Spiel einlegen wollt. Und ihr bekommt auch genau das geboten: ein spassiges Bewegungs-Workout mit viel Ohrwurm-Sound-Beschallung und rhythmischen Beats – und natürlich viele Lichtschwertsalven! Gefordert sind da meist nur eure beiden Arme. Ein paar Mal ducken und nach links und rechts neigen müsst ihr euch aber schon noch. Am besten immer passend zum Beat. Wäre ja auch nur der halbe Spass.

Gut ausbalancierte Schwierigkeitsgrade

Wer gerne nur zusticht und sich dafür noch nie für einen Fechtkurs einschreiben wollte, hat übrigens auch etwas von der sphärischen Beduselung. Für Experten, die es dann richtig wissen wollen, hat es mit dem härtesten Schwierigkeitsgrad noch eine Zugabe. Ähnlich wie beim Arcade-Modus müsst ihr als selbsternannter Profi aber schon wahnsinnig schnell sein und manchmal sehr viele Objekte nacheinander mit euren Star-Wars-Lichtschwertern tilgen. Dieses Training sollte man vielleicht nicht unbedingt als Last-Minute-Workout vor dem Zubettgehen wählen.

Update vom 20. November, 2018

Neue Inhalte für die PSVR-Version

Die Entwickler haben jedes Level per Hand erstellt und die Abschnitte detailliert an die eigenen Musikstücke angepasst.  Bei Steam befindet sich das Spiel für rund 20 Franken nach wie vor im Early Access Mode. Die PSVR-Version kostet mit Fr. 34.90 etwas mehr. Dazu gekommen sind aber fünf neue, fetzige Musik-Tracks und ein zusätzlicher Campaign Mode. Bei dem Kampagnen-Modus geht es darum, verschiedene Herausforderungen wie Punktzahlen und Levels mit einer Vielzahl von Spielmodifikatoren zu meistern. Neu bei der Konsolenversion ist auch ein Übungsmodus, mit dem man bei jeder beliebigen Stelle eines Songs starten und die Geschwindigkeit verlangsamen kann, um schwierige Stellen meistern zu lernen. Wie bei der PC-Version ist bei PSVR kein 360-Grad-Tracking erforderlich, jedoch braucht ihr zwingend die PlayStation Move Controller, um im Rhythmus die Blöcke zu zerschlagen.

Getestet haben wir das Lichtschwert-Rhythmus-Spiel zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung mit einer HTC Vive und einem HP Mixed Reality Headset. Ich war sehr überrascht, wie gut sich der Titel sogar mit der Windows-Brille geniessen liess. Abgesehen von den etwas engeren Roomscaling-Grenzen, war das Inside-Out-Tracking nie fehleranfällig. Nun hat sich bewahrheitet, dass das Spiel auch hervorragend auf der PSVR funktioniert. Mit insgesamt 16 Musik-Stücken wirkt die PSVR-Fassung kompletter als die PC-Version. Wenn diese Musik-Liste nur etwas länger wäre, wäre der etwas höhere Preis im PlayStation Store mehr als gerechtfertigt. Der Exklusiv-Content soll nämlich irgendwann auch auf die PC-Version kommen.

Den Soundtrack zum Spiel gibt es übrigens hier zum Beispiel bei Spotify als separate Veröffentlichung.

Fazit

Fazit
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Beat Saber war schon auf den PC-Headsets (HTC Vive, Oculus Rift und Windows Mixed Reality) perfekt spielbar. Die fünf zusätzlichen Songs und der neue Kampagnen-Modus sind eine willkommene Zugabe in der PSVR-Version. Das Hinzufügen von Custom Songs ist zwar bei der PC-Version möglich, aber die originalen Tracks sind perfekt auf den Rhythmus-Spass abgestimmt. Allerdings ist gut möglich, dass auch die PC-Version bald um die Bonus-Inhalte der Konsolenversion angereichert wird.
Beat Saber war schon auf den PC-Headsets (HTC Vive, Oculus Rift und Windows Mixed Reality) perfekt spielbar. Die fünf zusätzlichen Songs und der neue Kampagnen-Modus sind eine willkommene Zugabe in der PSVR-Version. Das Hinzufügen von Custom Songs ist zwar bei der PC-Version möglich, aber die originalen Tracks sind perfekt auf den Rhythmus-Spass abgestimmt. Allerdings ist gut möglich, dass auch die PC-Version bald um die Bonus-Inhalte der Konsolenversion angereichert wird.
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