Puzzle-Pinball-Spiel Hurl VR im Test

Hurl VR beginnt wie ein simples Ballwurfspiel. Wenn aber Geduld nicht zu eurer Tugend gehört, habt ihr vielleicht Glück, wenn ihr wenigstens mit räumlichem Vorstellungsvermögen gesegnet seid. In dem Kugelhaus geht es nämlich einzig und allein darum, einen grossen, elastischen Ball über mehrere Plattformen und Rampen in den Zieltrichter des jeweiligen Levels zu bugsieren. Einzige Bedingung: Der Ball muss dabei jede einzelne Etappe passieren. Ja, muss er.

Wir durften den exklusiven HTC-Vive-Puzzler bereits vor dem Release durchspielen. Die Entwickler von Rusty Oak schreiben in ihrem Vorab-Presskit, dass jeder Spieler bei Hurl VR mit einem individuellen Schwierigkeitsgrad konfrontiert wird. Grund: Nicht jeder Mensch ist gleich gross. So dürften es kürzer gebaute Spieler einfacher haben, einen Level abzuschliessen, bei dem anfangs ein taktischer Wurf aus der Tiefe gefragt ist. Ob das wirklich so ist?

Eile mit Weile

Kurz innehalten und die Bahn überblicken ist zweifelsohne eine Geduldsfrage. Es spielt dabei eine wesentliche Rolle, aus welchem Winkel und mit welcher Wurfstärke die virtuelle Kugel auf der ersten Plattform aufprallt. Nebst Höhe, Stärke, Winkel kommt vor allem später noch etwas dazu: das richtige Timing. Trotz der zähneknirschenden Herausforderungen will man nicht so schnell aufgeben (zumindest ich nicht), weil man immer wieder gespannt ist, was wohl als nächstes kommt.

Die Böden und Rampen bewegen sich mit der Zeit. Damit nicht genug. Natürlich saugen später auch noch Löcher den Ball ein und spucken ihn an einem anderen Ort wieder aus. Was das Spiel durchaus einzigartig macht, ist die 360-Grad-Umgebung der HTC Vive mit dem präzisen Roomscaling. Als besonders spassig erlebte ich einige Runden, in denen der Ball über den Kopf fliegt, nachdem er schon über mehrere Rampen hinweggefegt ist. Tatsächlich kommt es auch ein paar Mal vor, dass man sich zuerst mehrmals um 180 Grad drehen muss, damit man die Landung hinter dem Rücken genau planen kann.

Achievements

An Hurl VR gefielen die präzise Interaktion mit der Spielengine und die flüssige Mechanik. Was auch gut gelöst ist: Wird es einmal wirklich knifflig und nervtötend, kann man sich die genauen Wurflinien über eine Assistenzfunktion einblenden lassen. Wenn man dann einmal in einer schwierigen Situation wirklich die Schnauze voll hat, helfen künstliche «Saug-Sphären», um den Ball ein wenig schneller in den Zieltrichter zu befördern, sobald man genug Punkte erreicht hat.

Trotz der 30 abwechslungsreichen Levels hat mir noch ein bisschen etwas gefehlt. Das Problem: Es kommt immer auf den ersten Wurf an. Misslingt dieser, wozu man aber endlos viele Versuche hat, kann man schnell frustriert sein. Vielleicht wäre es in den komplexeren Welten interessant gewesen, wenn ein paar Rampen nur optional wären. Ja, auch aufblitzende Bonuspunkte könnten das Ego eines jeden Spielers ein wenig stärken. Denn einige der Spielabschnitte sind wirklich sehr schwierig. Ob man da auch noch etwas mit Zeitdruck oder limitierten Versuchen einbauen will? Besser nicht.

Hurl VR von Rusty Oak ist erscheint heute am 12. September 2017 auf Steam für HTC Vive.

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